Schlaf mit mir ein – damit wir zusammen aufwachen können!

Seit wir klein und unbeholfen sind, begleitet uns ein ‚Gute Nacht und schlaf schön‘ als gesprochene Gewohnheit, mit der uns die Sorgen des Tages für die Nacht genommen und bunte Träume gewünscht werden. Aber was ist so wichtig, so bedeutend an der gemeinsamen Reise durch die Nacht, in der man sich doch nicht sieht und meist nur still nebeneinander dahingleitet, jeder in seiner eigenen Welt der Träume und Gedanken?

Wer des Öfteren von Schlaflosigkeit geplagt wird, der weiß, dass sich eine wache, einsame Stunde in der Nacht gefühlt so lang ziehen kann wie ein halber Tag. Nichts rührt sich draußen, nichts rührt sich drinnen, nur das eigene Herz, das klopft und die Gedanken, die in der stillen Nacht wie Autoscooter ineinander rumpeln. Wie schön ist es dann, wenn eine Handbreit entfernt der Liebste liegt, der atmet, schläft und da ist. Zu dem man sich drehen, ihn berühren und umarmen kann und weiß, dass auch die längste wache Stunde in der Nacht vorbeizieht und man nicht alleine ist.

Ein guter Schlaf bedarf eines friedlichen Herzens. Vielleicht gab es Streit, bevor man sich in die Kissen legte. Wie beruhigend ist es dann, sich noch einmal zueinander umdrehen zu können, sich anzusehen und den Ärger auf den nächsten Tag zu verschieben. Sich im Angesicht des anderen eine gute Nacht zu wünschen, ist wundervoll. Sich in Abwesenheit des anderen eine gute Nacht und einen besseren Morgen zu erhoffen, ist beunruhigend und traurig. So können sich die, die gemeinsam einschlafen dürfen, zumindest der Tatsache gewiss sein, dass man den Schlaf und die Nähe zumindest für diese Nacht noch teilen will.

Damit wären wir bei der tatsächlichen, körperlichen Nähe, die man beim Schlafen teilt. Das Nebeneinanderliegen zweier Menschen ist etwas, das nicht nur Wärme, sondern Verbundenheit stiftet.


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