Ach was? Neue wissenschaftliche Erkenntnisse für eine glückliche Beziehung

Forscher in aller Welt beschäftigen sich mit den Erfolgsfaktoren einer glücklichen Beziehung. Wir stellen die neuen Erkenntnisse vor – zum Nachdenken, als Inspiration und zum Wundern

1. Wer passt zu wem, um eine glückliche Beziehung zu führen? Frauen finden dominante Männer toll!

Konstanzer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen um Gilda Giebel haben bei 172 Studienteilnehmern untersucht, welche Eigenschaften Personen haben, die einen dominanten Menschen zum Partner wählen, weil sie glauben, mit ihm eine glückliche Beziehung führen zu können. Die Antwort: Alle, die sich einen aufregenden Alltag wünschen (sogenannte Sensation Seeker) und alle ängstlichen Personen finden dominante Partner attraktiv.

„Dominante Partner sind für sie attraktiv. Wir gehen davon aus, dass diese Personen in einem dominanten Partner eine starke Schulter zum Anlehnen suchen. Als Langzeitpartner gibt er den Weg durchs Leben vor“, erläutert Gilda Giebel.

Der umgekehrte Effekt, dass sich ängstliche Männer zu dominanten Frauen hingezogen fühlen, konnte übrigens nicht beobachtet werden.

2. Sind Kinder ein Faktor für eine glückliche Beziehung?

Die Ursache für sinkende Geburtenraten in Industrieländern könnte nicht darin liegen, dass immer mehr Menschen sich gar keine Kinder wünschen – sondern dass sie nach dem ersten Kind kein zweites mehr wollen. Dann nämlich, wenn der Frust bei Baby Nummer Eins groß war.

Mikka Myrskylä, Leiter einer Studie des Max-Planck-Instituts, fand heraus, dass die Unzufriedenheit mancher Eltern durch den Nachwuchs sogar größer war als durch Arbeitslosigkeit, Scheidung oder Tod des Partners. Danach sind die Erfahrungen während und nach der ersten Geburt ausschlaggebend, wie groß die Familie wird. Über 30 Prozent der heute Mitte 40-jährigen Mütter in Deutschland haben nur ein Kind; das sei laut Studie ein vergleichsweise hoher Wert.

3. Günstige Hochzeit verspricht guten Ehestart und glückliche Beziehung

Traumhochzeiten sind wundervoll. Dem geliebten Menschen vor Familie, den Freunden und nicht zuletzt auch vor dem Gesetz das Eheversprechen zu geben macht eben doch einen Unterschied fürs Beziehungsglück – und dabei kommt es nicht auf das Party-Budget an.

Der Soziologe Dr. Pepper Schwartz und die Forscher Andrew Francis sowie Hugo Mialon haben in den USA, dem Mutterland der extravertierten Hollywood-Like-Weddings, untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Kosten der Hochzeit und Dauer der Ehe gäbe. Ihr Fazit ist eine Warnung an die Wedding Planer, die mehr auf Prunk als auf Kreativität und Romantik setzen: Je teurer die Hochzeit, umso kürzer die Ehe. Befragt wurden 3.000 Menschen aus allen Einkommensschichten.

Die besten Chancen eine glückliche Beziehung zu führen hatten Paare, die weniger als 1.000 US-Dollar ausgegeben haben (inklusive Honeymoon!). Bereits bei 2.000-4.000 US-Dollar erhöhte sich die Scheidungsrate um 1,3 Mal. Über 20.000 US-Dollar Budget bedeutete eine 3,5-fache Trennungsrate.

Warum? Weil die Schulden die junge Liebe belasten und weil Menschen, die sich Traumhochzeiten wünschen oft nur eine verträumte Vorstellung von Beziehungssglück haben und dann an der Wirklichkeit scheitern.

4. Kuscheln nach der Liebe erhöht Beziehungszufriedenheit

Berührungen machen glücklich und schaffen Bindung – Das haben wir schon immer behauptet und wir wurden bestätigt. 15 Minuten Kuscheln nach dem Sex katapultieren regelrecht die Freude aneinander und der gemeinsamen glücklichen Beziehung nach oben. Zu diesem Ergebnis  kamen gleich mehrere Forscher rund um Toronto.

Der positive Effekt von Berührungen ist längst erwiesen. Wie wichtig es jedoch ist, sich nach dem Sex nicht wegzudrehen und einzuschlafen, wurde so noch nicht belegt. Weiterer Nebeneffekt: Paare, die viel kuscheln sind auch häufiger intim. Und dass das zur Beziehungszufriedenheit beiträgt, hat niemals jemand bestritten.


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