Woran erkennst du, dass deine Beziehung lange halten wird?

Prognosen über das Liebesglück sind möglich

Psychologen der Universität Jena und der Universität von Alberta in Kanada haben im Rahmen einer Langzeitstudie über sieben Jahre hinweg fast 2000 Paare in regelmäßigen Abständen zur Qualität ihrer Beziehung befragt. 16 Prozent der Paare trennten sich während des Befragungszeitraumes. Welche Paare sich später trennen werden und welche Beziehungen halten, das lässt sich nun, laut Studienleiterin Christine Finn, schon am Anfang einer Beziehung ablesen. 

„Bereits zu Beginn einer Beziehung lassen sich Prädiktoren – also gewisse Vorhersagevariablen – finden, die Informationen darüber liefern, ob die Beziehung lange hält oder nicht.“ Neben diesen Ausgangsbedingungen am Beziehungsstart spielt aber auch eine Rolle, wie sich die Partnerschaft im Laufe der Zeit entwickelt. Damit scheint sich eine Mischung aus zwei wissenschaftlichen Modellen über den Verlauf von Paarbeziehungen als zutreffend herauszukristallisieren. Während das erste Modell davon ausgeht, dass zu Beginn einer Partnerschaft alle Paare in etwa gleich glücklich sind und spätere Trennungen auf Probleme während der gemeinsamen Zeit zurückzuführen sind, starten Paare im zweiten Modell bereits auf unterschiedlichem Glücksniveaus.

Wenn beide Partner sich deutlich voneinander unterscheiden, haben sie wesentlich schlechtere Aussichten auf eine lange Beziehung. Die Wissenschaftlerin sagt zum Ergebnis ihrer Forschung: „Auch wir können ein unterschiedliches Ausgangsniveau bestätigen. Zusätzlich nimmt bei beiden Gruppen die Glücklichkeit ab – bei denen, die sich später trennen, passiert das allerdings deutlich rapider. Das bedeutet: Wer unglücklich startet, wird noch unglücklicher“:

Besser wird es nicht

Somit lässt sich bereits zu Beginn einer Partnerschaft viel über ihren weiteren Verlauf ablesen. Paare, die sich schon am Anfang der Beziehung oft streiten, streiten sich auch im weiteren Verlauf. Und dies immer häufiger. Diese Konflikte machen die Partner unzufriedener, sie entfernen sich emotional voneinander, da sie offenbar nie zu einem gemeinsamen Nenner finden können. Die Trennung ist letztlich unausweichlich. Die Forscher nannten ihr Modell „Accumulating Distress“. Die Not der Paare wird immer größer und staut sich auf. Besser wird es also nicht, wenn es am Anfang schon hakt.


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