Wurde man verlassen, ohne dass die eigenen Gefühle verblasst sind, betrachtet man eine neue Freundin mit ganz anderen Augen. Es wird verglichen, es wird kritisiert. Wieso ist sie blond, wenn er doch immer auf dunkelhaarige Frauen stand? War ich ihm vielleicht zu dick, dass er sich nun so eine Bohnenstange aussuchen musste? Ist sie besser im Bett? Kann sie besser kochen? Ist sie weniger zickig? All diese Fragen schießen in den Kopf und beantworten sich selten zum eigenen Vorteil. Das Gefühl, nicht gut genug gewesen zu sein, löst Magenschmerzen aus. Was hat die, was ich nicht habe? Selten stellt man fest, dass „die Neue“ eigentlich ganz sympathisch daherkommt. Eher hat man das Gefühl, dass sie überhaupt nicht zum Ex-Partner passen würde. So eine richtig olle Zicke wird das sein! Wie die schon aussieht! Da wird er noch sehen, was er davon hat!
Es waren zwei Leben miteinander verwoben
Trauer schlägt oftmals sehr schnell in Wut um, wenn man sich in so einer Situation befindet. Und das ist gut so! Wir brauchen die Wut, um uns von den alten Gefühlen zu lösen. Wut ist Energie, welche wir nutzen können, um unser Leben alleine zu bestreiten. Wie oft habe ich mit meiner besten Freundin über neue Partnerinnen unserer Ex-Freunde gelästert! Wir haben sie auseinander genommen, bis nur noch ein kleines verkümmertes Frauchen übrig blieb. Das war eine Genugtuung! Es stellte mein Selbstbewusstsein wieder her und machte mir klar, dass er doch jetzt das Problem hätte. So eine tolle Frau gehen zu lassen, war schließlich sein Fehler!
Eigentlich können wir den neuen Damen an der Seite unserer Ex-Partner danken! Sie tragen ihren Teil dazu bei, dass wir mit der Vergangenheit abschließen und uns wieder um uns selbst kümmern können.
Redaktion
Anika Bollow
Petra Mikutta
Eric Hegmann
Anna Zimt
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