Freundschaftskummer – Wenn die Freundschaft geht …

Das schmerzhafte Gefühl von Liebeskummer kennen wir vermutlich alle. Genauso schmerzhaft, so unsere Autorin, kann es sein, wenn eine vertraute Freundschaft geht. Was wir dann empfinden, ist Freundschaftskummer.

Ob Beziehung oder Freundschaft, geht sie, bleibt ein gebrochenes Herz. Der Blick aufs Handy, weil dieser Mensch sich wieder einmal nicht gemeldet hat. Wo früher Nachrichten ausgetauscht wurden, ohne über deren Inhalte nachzudenken, wird nun jedes Wort durchleuchtet. Wie könnte die Absage des gemeinsam geplanten Kinobesuchs gemeint sein? Ausrede oder Wahrheit? Wie verhalte ich mich nun richtig? Ist es ein Spielchen und, noch wichtiger, möchte ich es mitspielen? Oder sehe ich alles falsch und tue Unrecht? 

(Ausbleibende) Kommunikation als Auslöser von nachlassenden Freundschaften?

Viel zu viele Freundschaften zerbrechen an denselben Gründen, wie es bei Beziehungen der Fall ist – die Kommunikation über Emotionen und Probleme lässt nach. Aus Unsicherheit und Angst, Probleme zu benennen, treten viele Menschen den Rückzug an. Und lassen die andere Person in den Seilen hängen. Mit vielen Fragen. Und meist ohne Antworten. Und ab einem gewissen Punkt fühlt es sich an, wie ein Point of no return. 

Was bleibt dir nun, um mit diesem Schmerz besser umzugehen? Sicherlich hast du versucht, ein Gespräch zu suchen. Vielleicht hast du nicht die Antworten bekommen, die dir helfen können, den Verlust eurer Freundschaftsbeziehung zu verstehen. Vielleicht schlummern in dir noch so viele Worte, die ihren Weg ins Außen noch nicht gefunden haben. Ungesagte Sätze, vielleicht Wut oder Traurigkeit. 

Auch bei Freundschaftskummer gilt es, mit der Beziehung abzuschließen

Ich möchte dich ermutigen, dir selbst einen Abschluss dieser Freundschafts-Beziehung zu schenken. Damit du heilen und den Freundschaftskummer hinter dir lassen kannst.  

Bring deine Worte zu Papier, lass sie fließen. Was auch immer sich aus dem Inneren nach Außen kämpft. Denn auch wenn du dich dazu entschließt, diesen Brief niemals abzusenden, so lasten diese Fragen und Worte nicht mehr auf deiner Seele. Du wirst ein Stück deiner Leichtigkeit zurück erlangen, die es dir vielleicht sogar zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht, eure Situation aus der Vogelperspektive zu betrachten. Hierfür brauchst du vor allem eines: Zeit und Abstand. Damit Ruhe einkehren darf. 

Denn von oben bekommen viele Situationen auf einmal ein ganz neues Gesicht, du siehst Dinge, die vorher hinter Bergen versteckt waren. Die du vorher niemals wahrnehmen konntest. Und ein weiterer Vorteil dieser Perspektive liegt klar auf der Hand, je besser du diese Situation überblickst, desto kleiner fühlen sich die Probleme an. Und so werden die Wunden deines Freundschaftskummers heilen. Jeden Tag ein klein wenig mehr. Du wirst Geschehenes vielleicht besser verstehen, Antworten finden oder aber beschließen, dass du Vergangenes ruhen lassen möchtest. Dies ist der erste und wichtigste Schritt zurück, zu einem gekitteten Herzen. 

Und wer weiß, vielleicht machst du dann irgendwann einen zaghaften ersten Schritt. Vielleicht möchtest du auch deinen Brief absenden oder umschreiben. Oder auch verbrennen. Vielleicht trefft ihr euch auf einen Kaffee, vielleicht sendest du eine zaghafte Nachricht. Ganz gleich, wie du dich entscheidest. Vielleicht hat eure platonische Liebe noch eine Chance.  

Denn Freundschaft ist Liebe. Und um wahre Liebe lohnt es sich zu kämpfen. 


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