Wie glückliche Paare streiten

Alle Paare streiten. Selbst die wirklich glücklichen Pärchen. Bei denen kracht es auch – aber eben anders. Ein Leitfaden

Es bleibt in keiner Beziehung aus, dass sich Wünsche und Bedürfnisse der Partner, und wenn auch nur für kurze Momente, unterscheiden. Er möchte am Wochenende zuhause ein neues Videogame durchspielen, sie will mit ihm zur Familie aufs Land. Sie will zur Begrüßung eine Umarmung, er will sitzen bleiben und bei Facebook chatten. Er will die Küche während des Kochens bereits aufräumen, sie stapelt Teller und Töpfe gerne einen Tag lang. Und das sind die Kleinigkeiten. Aber sie haben eines gemeinsam: einen Kompromiss, der beide Partner wirklich zufrieden stellen würde, gibt es nicht auf den ersten Blick. Deshalb bergen diese Entweder-oder-Konflikte eine große Gefahr: Sie verleiten dazu, die eigenen Wünsche höher zu bewerten als die des Partners. Daraus entsteht rasch der Gedanke: Würde er / sie mich wirklich lieben, dann … Dieser Gedanke aber ist zerstörerisch.

Entweder-oder-Konflikte bergen eine große Gefahr

Wenn glückliche Paare streiten, dann mit dem Wissen: Ich liebe und werde geliebt. Sie nehmen den Konflikt nicht persönlich und nicht als Anlass, die gegenseitige Zuneigung zu hinterfragen. Die ist groß und unverändert. Die Liebe bleibt davon unberührt, dass sich die Partner nicht einig sind. Klingt wie eine leicht umzusetzende Kalenderweisheit, wird aber leider schnell im Eifer eines Wortgefechts vergessen. Richtig streiten lässt sich aber trainieren. Wenn Sie bemerken, Ihr Stresslevel steigt, denken Sie bewusst daran, dass Ihr Partner Sie nicht absichtlich reizen möchte, dass er nicht gegen Sie arbeitet, dass er Sie immer noch liebt – aber dass er in diesem Moment einen guten Grund hat, sich so zu verhalten, wie er sich verhält.


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