„Mach’ ich später!“ – Warum Aufschieben zu Stress führt

Die Kunst hierbei ist, dem Partner genau zuzuhören. Je mehr Paare über ihre Bedürfnisse sprechen und diese aushandeln, umso stärker werden diese befriedigt. Selbst wenn aktuell kein Streit über die Aufgabenverteilung im Haushalt entbrannt ist, lohnt es, sich regelmäßig zusammenzusetzen und zu prüfen: Ist alles in Balance zwischen uns? Beherzigen Paare dies, gibt es keinen Beziehungsstreit mehr wegen dem Haushalt.

Aufschieberitis erzeugt Stress

Auch wenn es klug ist, eine Meinungskontroverse zu vertagen – für ungeliebte Tätigkeiten, Pflichten oder gar Entscheidungen gilt dies aber nicht. Im Gegenteil, je mehr diese aufgeschoben werden, desto mehr werden sie zum Problem. Wenn sich die Aufgaben türmen neigen nicht wenige Menschen dazu, die Dinge auf die lange Bank zu schieben – obwohl ihnen sehr wohl bewusst ist, dass dieses Verhalten keine Lösung darstellt. Das routinemäßige Aufschieben lästiger Aufgaben, im Volksmund Aufschieberitis und von Experten Prokrastination genannt, vermeidet nur kurzfristig Frustration. Langfristig erzeugt Aufschieberitis Stress, Erschöpfung oder gar Depressionen.

Manche kriegen dann in allerletzter Minute noch die Kurve und brauchen diesen Druck sogar, um endlich zu Potte zu kommen. Wenn der Berg an unerledigten Aufgaben aber immer größer wird, steigt der Druck und die Überwindung wird zur Qual. Zum anfänglichen Stress einer nervigen Aufgabe, kommt dann noch Symptomstress dazu – ein Teufelskreis. Wenn das Aufschieben seelische oder körperliche Beeinträchtigungen mit sich bringt, wird Aufschieberitis sogar als Krankheit angesehen. Experten vermuten, dass Versagensängste, Überforderung und zu große Ansprüche an die eigenen Leistungen letztlich zur solch einer Störung der Selbstregulation führen können. Betroffene sind nicht in der Lage, kurzfristig etwas Unangenehmes auszuhalten, um langfristig etwas Positives zu erreichen.

Also, schnell die Socken wegräumen oder den Müll runtertragen anstatt sich selber zu stressen und den Partner zu frustrieren. Als Belohnung lockt eine harmonische Partnerschaft und eine entspannte Lebenseinstellung. Und anstatt sich zu streiten, unternimmt man lieber gemeinsam etwas Schönes: Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.


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