Wochenbett-Ruhe: Gönnen Sie sich eine Auszeit. Ohne zu schummeln!

Lautstärke, Helligkeit und Menschenansammlungen – der pure Horror

Nach der Woche im Krankenhaus war es meinem Mann und mir ein Bedürfnis, endlich wieder frische Luft zu tanken und Sonne zu sehen. Und so machten wir uns auf einen kleinen Spaziergang in den naheliegenden Park. Es war verhältnismäßig wenig los. Und ich dennoch völlig überfordert. Ich hielt mein Baby schützend im Arm, als würden wir uns mitten in der Bronx befinden. Jeder Mensch war mir einer zu viel, die Sonne zu grell, die Vögel zu laut. Nach einer halben Stunde war ich platt und wollte nur noch nach Hause, schnellstmöglich in die schützende Höhle. Ich fühlte mich wie eine Mimose, das totale Weichei. Rückblickend weiß ich, dass ich einfach besser auf meine Intuition hätte hören sollen: Ich brauchte nichts, außer einen ruhigen, abgedunkelten Raum, den Geruch meines Sohnes und die streichelnde Hand meines Mannes auf meinem Rücken.

Rückbildung? Das dauert. Gefühlt ewig

Vergessen Sie die Instagram-Muddis, die nach wenigen Wochen schon wieder eine knackige Bikini-Figur vorweisen. Das ist nicht das stinknormale Leben, das Jede von uns gemeinhin führt. Alles zu seiner Zeit! Rückbildungskurse oder Postnatal-Yoga sind eine tolle Sache, aber definitiv nichts, was Sie schon während des Wochenbetts angehen sollten (es sei denn, Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme gibt grünes Licht). Und auch die diversen Kurse (PEKiP, Delphi, Schwimmen …) starten normalerweise frühestens, wenn das Baby 6-8 Wochen ist. Also: Cool down. Füße hochlegen. Der Beach Body kann warten.

Sorgen Sie vor – und nutzen Sie Hilfsangebote

Kochen Sie vor – klingt seltsam, hilft aber! Das allergrößte Geschenk machte mir eine Freundin: Sie brachte selbstgemachte Lasagne und tiefgefrorene Suppe mit. Zunächst lächelte ich nur drüber. Nach der Geburt war ich unendlich dankbar dafür. Denn Fakt ist: Man kommt zu nix. Also kochen Sie während der Schwangerschaft ruhig ein wenig mehr und frieren Sie einige Portionen für die Zeit nach der Geburt ein. Oder machen Sie den Lieferservice Ihres Vertrauens ein wenig reicher.

Noch ein Tipp, wenn Sie ernsthaft daran denken, den Haushalt zu wuppen: Lassen Sie Fünfe gerade sein. Spannen Sie Ihren Mann, Ihre Mama, Ihre Schwiegereltern und gute Freunde für Abwasch etc. ein. Oder nutzen Sie, wenn niemand in der Nähe ist, Angebote wie z.B. wellcome . Das Sozialunternehmen hilft, sich auf das Abenteuer Familie einzulassen und bietet bundesweit Unterstützung: Für wenig Geld helfen Ehrenamtliche dabei, den Übergang zum Alltag mit Baby zu bewältigen.


Weitere interessante Beiträge