Sag mal… Bist du schwanger?

Viele Frauen ab einem gewissen Alter müssen sich mit unangemessenen Fragen nach einer Schwangerschaft oder dem Kinderwunsch auseinandersetzen. Doch Familienplanung darf einfach kein Small-Talk Thema sein, findet unsere Autorin Jana.

“Bist du schwanger?” müssen auch Personen des öffentlichen Lebens nicht beantworten!

Das sehe ich übrigens bei Promis, Influencern und Co. nicht anders. Findet ihr, eine öffentliche Person hat auf einmal in Bezug auf so ein privates Thema eine andere “Auskunftspflicht” als jeder Normalsterbliche? Ich nicht.  

Ich habe kürzlich einen Podcast gehört, darin zwei relativ prominente Figuren der deutschen Unterhaltungsbranche. Interviewt hat er, Journalist und Autor, 40 Jahre alt, sie, Comedienne, 41. Er fragte sie nach ihrem Kinderwunsch. Daraufhin hat sie ihm ruhig und sachlich erklärt, dass und warum sich diese Frage nicht gehört. Er hatte sich im Vorfeld offenbar überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, welcher unausgesprochene Rattenschwanz an weiteren Fragen aus demselben Themengebiet an einem “Bist du schwanger?” eigentlich dranhängt. Hat mich ziemlich verwundert (vielleicht war es auch halbwegs gut gespielt, wer weiß). Aber er zeigte sich einsichtig, die Frage nicht mehr einfach so spontan und unüberlegt rauszuhauen. Find ich super! Das ist doch der richtige Weg! Ein reflektierter Mensch mehr.  

Bei anderen bekannten oder weniger bekannten Gesichtern des öffentlichen oder halböffentlichen Lebens sehe ich die Lage ganz genauso. Klar, ihr könnt argumentieren, dass Menschen, die Geld mit ihrem Influencer-Dasein verdienen, ihrer Community auch in gewisser Weise etwas schuldig sind. Familienplanung und Schwangerschaft, wenn sie jetzt nicht grad zum Kernkompetenz-Thema gehören, gehören aber meine Meinung nach nicht einfach dazu.

Eine Person kann noch so offenherzig ihr Privatleben auf Instagram und Co. zelebrieren – man sollte ihr trotzdem zugestehen, beim Thema Nachwuchs die Karten neu zu mischen. Und jederzeit, vielleicht auch erst mit Geburt des Kindes zu entscheiden, dass ab sofort Schluss ist mit dem fröhlichen Teilen jeder noch so kleinen Info. Noch ist es bei mir ja nicht soweit, aber ich habe gehört, so ein Kind verändert wohl einiges im Leben – und bestimmt auch die Sicht darauf, welche Dinge man öffentlich teilen will und welche nicht. Spätestens eben dann, wenn man plötzlich Verantwortung für mehr als eine Person übernimmt.  


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