Elternzeit = Urlaubszeit?

Wie reist man mit little one?

Zu zweit hätten wir einfach unsere Rucksäcke gepackt und uns von Erlebnis zu Erlebnis treiben lassen. Zu dritt hatten wir auf einmal eine große Verantwortung mit im Gepäck.

Um dem Kleinen ein “Zuhause” zu bieten, entschieden wir uns, statt AirBnB oder Zelten, einen Camper zu mieten, der als Schlafzimmer und Spielecke zugleich diente. Unser Sohn liebte es, jede Nacht zwischen uns zu schlafen. Mit der Zeit gewöhnten auch wir uns daran, dass der Kleinste nachts den größten Platz einnahm und Umarmungen oder Zärtlichkeiten zwischen seinen Eltern entsprechend schwierig zu bewerkstelligen waren.

Auch die Reiseroute wogen wir sorgfältig ab: Mehr als zwei bis drei Stunden Autofahrt hätte unweigerlich zu einem kleinen Motzsack geführt. Will man definitiv nicht. Also verlegten wir Weiterfahrten auf seine Schlafenszeiten und ließen schweren Herzens die ein oder andere Sehenswürdigkeit aus, wenn das Baby tief und fest schlief. Das klappte nämlich nur, so lange der Motor brummte.

Das Tages- und Abendprogramm hatten übrigens mit dem, was wir bislang im Urlaub unternahmen, wenig zu tun. Statt ausgedehnter Tageswanderungen und ausgedehnten Schnorcheltrips, Restaurantbesuchen und Gin-Bars zog es uns auf Spielplätze, in garantiert Haifisch-freie Lagunen mit niedrigem Wellengang und in die simplen Küchen der Campingplätze.

Es findet zusammen, was zusammen gehört

Das klingt für Sie vielleicht langweilig. Spießig. Aber für uns war es das größte Abenteuer: Wir entdeckten die Welt aus einer ganz neuen Perspektive. Aus dem Blickwinkel eines 75cm-Dreikäsehochs nämlich. Steinchen, Sand, Möwen, die erste Ananas und die tägliche Ration Avocado können so faszinierend sein und einen kleinen Menschen (und seine Eltern) unglaublich zufrieden machen.

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Wir brauchten nicht viel, um glücklich zu sein, nur uns drei. Von Tag zu Tag, Woche zu Woche, spielten wir uns mehr ein und wurden ein Team. Insbesondere die Vater-Sohn-Beziehung wurde auf eine ganz neue, innige Ebene gehoben. Diese Elternzeit hat uns alle einander näher gebracht und wir sind unendlich dankbar, dass wir die ersten Schritte unseres Kindes auf einem Campingplatz in Queenstown als Paar zusammen erleben durften.

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Nein, es war nicht immer leicht. Ja, es war auch verdammt anstrengend. Aber wir empfehlen allen Eltern, diese Zeit so intensiv wie nur möglich zu nutzen. Sie verrinnt so schnell und kommt nie wieder.


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