Die große Langeweile beim Stillen im Stillen

Tatsächlich sind es der Tage vieler

Also genug der vielen Worte, bei mir waren es in den ersten Monaten fünf Stunden täglich. Also 900 Stunden nur im ersten halben Jahr. Wie sehr viele andere Frauen auch habe ich allerdings ein ganzes Jahr gestillt. Beide Kinder.

Ganz recht, das ist sehr viel Zeit, die man da so barbusig herumsitzt. Nun muss man fairerweise einräumen, dass in den ersten Wochen ganz und gar keine Langeweile aufkommt. Das hat Mutter Natur sehr gut eingerichtet. Man schaut verliebt auf sein Kind und bewundert mal das eine Öhrchen, mal das andere, mal die winzigen Händchen und sieh doch, diese Nase. Geht es noch niedlicher? Man kuschelt sich stillend durch die Tage und nippt höchstens mal an einem lauwarmen koffeinfreien Kaffee. Schließlich soll das Koffein ja nicht die Muttermilch vergiften und ein Heißgetränk, um Himmels Willen, schlimme Verbrennungsgefahr.

Und dann ist da noch etwas: man ist eigentlich immer müde. Und damit meine ich IMMER. Es ist also regelrecht so, dass man mit dem Kind auf dem Arm einfach vor sich hindämmert, kurz aufwacht, das Kind weckt, das natürlich ebenfalls eingeschlafen ist und dann wieder gemeinsam einschläft. Nicht bequem. Aber diese zuvor nie gekannte Müdigkeitsdimension macht es möglich, dass man selbst im Stehen das Kind am Busen schlafen kann. Keine Angst, man lässt es nicht fallen.

Und was könnte man jetzt eigentlich mal tun?

Ich kann Ihnen versichern, es macht Sie auf keinen Fall glücklicher, wenn Sie darüber nachdenken, was Sie mit all dieser „verstillten“ Zeit hätten anfangen können. Das bringt nämlich gar nichts außer schlechte Laune. Also besser daran denken, was für eine wunderbare Bindung Sie während des Stillens zu Ihrem Kind aufbauen werden und überlegen, wie man die Zeit engagiert verbringen könnte. Hierzu einige Vorschläge:

1. Einfach genießen.

2. Kind anschauen und weiter genießen.

3. Ähnlichkeiten suchen – Beliebtes Spiel einiger Eltern und vor allem aller anderen Unbeteiligten.

4. Lesen – Aber: Einschlafgefahr. Erst ab dem 3. Monat nach erster großer Erschöpfungphase umsetzbar.

4a. Größe der Lektüre beachten. Nicht empfehlenswert: Zu schwere (in vielerlei Hinsicht) Bücher und Großformatiges.

4b. Inhalt des Buches beachten. Nicht empfehlenswert: Fachbücher, egal welches Fach (siehe Müdigkeit) oder blutrünstige Thriller (Sie wollen das Kind ja nicht mit Ihrem rasenden Puls beunruhigen.)

5. Hörbücher – Hier gilt Ähnliches wie bei 4b.


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