Mir war klar, du kommst nicht wieder

Sie dachte, sie kannte ihn. Dann veränderte sich sein Verhalten. Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin erzählt in ihren eigenen Worten von einem schmerzhaften Ende

Es war Mitte November, du kamst von der Montage, die Kinder und ich freuten uns wahnsinnig auf dich. Ich hatte diesmal ein komisches Gefühl und wie der Teufel es wollte, war es berechtigt. An diesem Wochenende stritten wir nur. Schließlich war es Sonntag und du packtest wie immer deine Tasche. Ich war innerlich zerstört, weil ich zutiefst traurig war, dass dieses Wochenende so verlaufen war. Du gingst, kein Kuss, nur eine kurze Umarmung und mir war klar: Du kommst nicht wieder.

Die Tage vergingen und du meldetest dich nicht, aus Tagen wurden Wochen. Sonst hattest du jeden Abend angerufen, um unserer Prinzessin gute Nacht zu sagen, aber auch das geschah nicht mehr. Später fand ich via soziale Medien heraus, dass du längst eine andere Frau hattest.

Wo war in dieser Zeit dein Gewissen, deine Verantwortung gegenüber deinen beiden kleinen Kindern? Von diesem Moment an kannte ich diesen Menschen nicht mehr, den ich glaubte Jahre lang zu kennen.

Weihnachten stand vor der Tür, ich bat dich zu kommen, schon allein wegen der Kinder. Es war das erste Weihnachten für unseren Sohn. Der Weihnachtsabend verlief für die Kinder normal, unsere Tochter fragte mich zwar ab und zu, warum Papa nicht da sei, aber auch da ließ ich mir – wie so oft – eine Ausrede einfallen.

Kannst du dir vorstellen, wie dieser Abend für mich verlaufen ist? Nein, kannst du nicht, weil du so etwas noch nicht mitmachen musstet. Ich habe nur geweint. Als ich dich später am Kaffeetisch habe sitzen sehen, konnte ich meine Emotionen nicht mehr halten und musste aus diesem Raum raus.

Viel Kraft gaben mir unsere Kinder und unsere Familien. Ich konnte dich trotzdem nicht hassen, dabei hätte ich allen Grund dafür gehabt. Ich liebte dich nach wie vor und glaubte an uns und an unsere Familie.


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