Ich will dich, ich will dich nicht

Unsere anonyme Autorin fragt sich: Ist er der Eine, der Richtige? Und wenn ja, würde sie ihm vertrauen können? Würde sie ihn an sich heranlassen?

Taubheit. Leere. Gefolgt von Frust und tiefer Enttäuschung. Mein Kopf fühlt sich schwer an. Mein Nacken ist steif. Die Lider schwer. Ich fühle mich wie in einem Karussell, welches sich immer weiter dreht, ohne Unterlass. Ich will nicht darin sitzen, ich bin fehl am Platz. Und die Runden werden immer länger. Das Gefühl sollte doch eigentlich schön sein, ich sollte schweben und mich lebendiger denn je fühlen. Doch so ist es nicht. Was ich fühle, ist eine endlose Unzufriedenheit.

Ich liege neben dir, ich kenne dich seit einiger Zeit. Du bist nett. Ich mag dich, auf eine leichte Art und Weise, die mir doch so schwer fällt. Was das bedeutet, werde ich später noch erklären. Was ich weiß, ist, dass ich dich wollte. Dass ich dich noch immer will. Und du wolltest mich, willst mich noch immer. Das ist unschwer zu erkennen. Doch etwas in mir schreit: „Nein! Nicht!“

Ich will dich, und doch will ich dich nicht. Ich will dich, aber ich will nicht aufgeben, was ich so sehr liebe. Meine Freiheit, meine Unabhängigkeit. Das Gefühl, alles und jeden haben zu können, wenn ich nur meine Hände danach ausstreckte. Das Gefühl, die ganze Welt erobern zu können. Wie ein Rausch. Wende dich von mir ab und ich versinke in Sehnsucht nach dir. Wende dich mir zu und ich renne davon. Was du auch tust, es ist falsch. Was du dir auch erhoffst, auch jede Hoffnung stirbt irgendwann. Endgültig. Ich bin das kleine Monster, mal warm, mal kalt. Ich bin nie so, wie du mich willst. Nie so, wie du mich brauchst. Und ich werde es auch niemals sein. Ich bin keine Herzensbrecherin. Selten fühle ich mich zu jemandem hingezogen. Und wenn, lasse ich ihn noch seltener an mich heran. Weil ich weiß, was passiert, wenn es passiert.


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