Ich bin nicht länger deine Affäre

Er war da, als sie ganz tief unten war. Er half ihr und es wurde mehr daraus. Jetzt lässt er sie wieder fallen. Doch dieses Mal fällt sie tiefer als je zuvor. Unsere anonyme Leserin hat genug davon, seine Affäre zu sein

Vor vier Jahren: Auf einmal warst du da. Du hast bei uns im Verein ausgeholfen. Deine offene, fröhliche Art war mir sofort aufgefallen und dann sahst du mich an. Wie ein Blitz trafen mich deine strahlend blauen Augen und dein breites Grinsen. Ich war damals seit vielen Jahren in einer Beziehung. Wir heirateten später sogar. Trotzdem habe ich auf Facebook nach dir gesucht und dabei erfahren, dass du eine Freundin hast. Auf euren Bildern saht ihr verdammt glücklich aus und das freute mich. Ein „Wahnsinns-Typ“, hab ich mir gedacht und dass sie stolz darauf sein kann, dich an ihrer Seite zu haben. Mehr nicht. Schließlich war ich ja vergeben, damals auch noch sehr glücklich. Leider hielt meine Ehe dann nur noch ein Jahr …

Zunächst blieb alles rein freundschaftlich

Vor ca. 1,5 Jahren hast du nach einigen Malen Aushelfen bei uns im Verein fest angefangen. Ab und zu schrieben wir uns, einfach so, tauschten uns über unser Hobby aus. Als ich dann getrennt war, schriebst du mir öfter, aber auch dies blieb rein freundschaftlich. Es war nicht mehr für mich, denn ich wusste, du warst immer noch vergeben. Ich fand dich toll, aber es war okay für mich, okay dass nicht mehr daraus werden würde. Es fühlte sich einfach schön an, dich zum Freund zu haben.

Unsere Gespräche und Nachrichten wurden immer mehr und intensiver. Bis wir jeden Tag schrieben. Es gab keinen Tag ohne eine Nachricht von dir. Und ja – es tat mir gut nach meiner Trennung. Deine Aufmerksamkeiten und dein Interesse schmeichelten mir natürlich sehr. Trotzdem fing ich an, mich dagegen zu wehren, denn ich fand es nicht gut, dass du deine Freundin hintergehst. Es war zwar nichts passiert, aber deine Nachrichten wurden immer eindeutiger. Du wolltest mich treffen, Zeit mit mir verbringen, du sagtest, du könntest nicht mehr ohne mich. Sobald ich einmal nicht antwortete, hast du gleich nachgefragt, ob alles in Ordnung sei.

An jenem Freitag befand ich mich in einem tiefen Loch, ich war traurig, weil ich mittendrin war, die Trennung zu verarbeiten. Du hast das sofort gemerkt und einmal mehr versucht mich aufzuheitern, was dir bisher immer gelungen war. Denn auf seltsame Weise wusstest du immer, was ich fühle, was ich brauche, es war fast so, als würden wir uns schon ewig kennen, dabei waren es doch nur wenige Monate.

Es begann mit einem Kuss und dann gab es kein halten mehr…

Du hattest an diesem Abend noch nichts vor und hast mich ins Kino eingeladen. Ich lenkte ein, ein bisschen Abwechslung konnte ja nicht schaden, fest der Überzeugung, wir verbringen einen Abend als Freunde. Der Film war schon halb vorbei, da berührten sich unsere Hände, ein Blick in deine Augen, der erste Kuss, eine wilde Knutscherei war die Folge. Vom Film haben wir nichts mehr mitbekommen. Wie ein Gentleman brachtest du mich anschließend nach Hause.

Doch irgendwie war da noch das Feuer zwischen uns. Einfach magisch. Und auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, das alles nicht wollte, an diesem Abend wollte ich mich nicht mehr wehren, ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und du hast mir gut getan. Dann ist es passiert, wir haben miteinander geschlafen. Von da an konnten wir nicht mehr voneinander lassen. Und ja, ich habe mich wohl doch ein bisschen in dich verliebt.


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