Habe ich dir wirklich nur Leid getan?

Unsere anonyme Leserin hat eine unglaubliche Achterbahnfahrt der Gefühle mit diesem Mann erlebt. Doch die Gedanken an ihn lassen sie einfach nicht los, denn zu viele Fragen sind immer noch nicht beantwortet

Sechs Jahre unglückliche Beziehung hatte ich hinter mir, als ich dich das erste Mal sah. Ich war sofort fasziniert von dir und völlig in deinen Bann gezogen. Nicht nur dein Äußeres, es war deine charmante, witzige, nette aber gleichzeitig sehr selbstbewusste Art. Bis heute kann ich mich so viele Jahre später noch an jedes Wort bei unserem ersten Aufeinandertreffen erinnern. Ich war völlig euphorisch und erzählte gleich meiner Familie und meinen Freunden von dir. Ich war wirklich total hin und weg.

Gleich am nächsten Tag hast du dich bei mir mit einer SMS gemeldet. Wir schrieben uns und kurz darauf hast du mir mitgeteilt, du hättest eine Freundin, aber wärst auf der Suche nach Spaß. Ich hatte bis dahin immer die Auffassung, ich würde niemals im Leben etwas mit einem vergebenen Mann eingehen, geschweige denn mit jemandem schlafen, mit dem ich nicht in einer Beziehung war, aber da habe ich wohl falsch gedacht. Du warst einfach viel zu faszinierend für mich, um dir einen Korb zu geben.

Und so trafen wir uns auch gleich am nächsten Tag und schliefen miteinander. Ich schwebte, obwohl ich wusste, du nutzt mich nur für rein sexuelle Bedürfnisse, auf Wolke 7. Mit der Zeit schrieben wir immer mehr und redeten über persönliche Dinge, über Gott und die Welt und lernten uns immer besser kennen und verstehen. Du warst mein erster Gedanke am Morgen und am Abend und ich denke bis heute, es war bei dir auch so. Du hast keine Gelegenheit verpasst mich anzurufen, mich zu treffen oder mich aufzubauen, wenn es mir schlecht ging. Egal was in deinem Leben passierte, ich war immer die erste Anlaufstelle, nie deine Freundin.

Anfangs störte sie mich nicht, auch nicht die Tatsache, dass du Weihnachten und Silvester mit ihr verbracht hast. Aber nach und nach kam ein immer bitterer Beigeschmack, wenn ich wusste, ihr verbringt jetzt gemeinsame Tage zusammen. Diese waren bei euch – zum Glück für mich –, da ihr eine Fernbeziehung geführt habt, sehr selten. Nach knapp sechs Monaten waren wir so weit, dass wir uns täglich trafen. Du hattest den Schlüssel zu meiner Wohnung – alles war, wenn auch geheim, wie in einer echten, perfekten Beziehung.


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