Das Kind in mir muss nicht erwachsen werden

Sonst bin ich eigentlich ganz normal. Mal abgesehen davon, dass ich ein Freizeitpark-Junkie und achterbahnsüchtig bin. Ich stehe mit beiden Beinen im Leben, bin grundsolide, manchmal sogar konservativ und stehe im Berufsleben erfolgreich meinen Mann. Mein Hobby hat, wenn überhaupt, nur mit Walt Disneys Satz: „If you can dream it, you can do it“, Einfluss auf den Rest meines Lebens.

Ist ja nicht so, dass ich mir der Realitäten des Alltags nicht bewusst wäre.

Es ist mir wichtig, niemals zu vergessen, dass tief in mir immer noch das Kind steckt, das ich mal war. Egal, wie erwachsen ich jemals werden sollte, es wird mich niemals daran hindern, auf ein Karussell zu steigen oder mich eine Stunde für ein Foto mit Donald und Daisy anzustellen. Mrs. Right wird mit mir zusammen im Fantasyland ins Restaurant Bella Notte gehen, dort Spaghetti mit Fleischbällchen bestellen, die wir zur Akkordeonmusik verspeisen würden und zuhause das dort gemachte Kuss-Foto rahmen und an die Wand hängen.

Warum sollte es erwachsener sein, sich moderne Kunst oder alte Meister in die Wohnung zu hängen. Wem würde ich damit etwas vormachen wollen? Was ist die Aussage dahinter? Und warum muss ich überhaupt erwachsen sein bei der Auswahl meiner Einrichtung oder der Auswahl meiner Filme? Da gibt es sicherlich Erschreckenderes und wenn man mal zusammenziehen sollte, ist das dann wohl Verhandlungssache. Vielleicht hätten sich ihre Harlekin-Figuren und Bilder ja auch gut neben Micky und Co. gemacht.

Wir werden es nicht mehr erfahren. Jetzt hängen wieder meine Aquarelle an der Wand und das bleibt auch erstmal so.


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