Kann Liebe wiederbelebt werden?

Die Lazarus-Theorie und die Frage, ob eine tote Beziehung noch einmal auferstehen kann

Was, wenn es keinen großen Knall gibt, der überwunden werden kann. Wenn die Liebe ganz langsam und leise stirbt, jeden Tag einen Teelöffel Gift schluckt, bis das letzte bisschen Leben entweicht. Eines Tages wacht man dann nichtsahnend auf und sie ist tot. All die Jahre, die Bilder, Erlebnisse, ein Zuhause, das Wir. Die Zukunft ausgelöscht, verpufft. Und mindestens einer hat es nicht kommen sehen. Weil er so furchtbar beschäftigt war damit, sein Leben als selbstverständlich zu betrachten. Denn das ist, wie die meisten Langzeitlieben enden, sofern kein neuer Partner im Spiel ist. Der Beziehungstod platzt selten zur Tür herein, er schleicht sich klassischerweise an.

Während ihn jedoch viele ergeben hereinbitten und das Unglück auf Lebenszeit akzeptieren, ist die Frage: Lässt er sich überhaupt auf den letzten Metern aufhalten, der lautlose Sensenmann, obwohl bereits alles zu spät scheint?

Der Tod einer Ehe

Tod einer Ehe – was klingt wie ein Bühnenstück in drei Akten, ist mindestens so traurig wie die tragischste aller Opern. Nur, dass es hier um die Realität geht, die echte, die alltägliche, die von Menschen wie du und ich. Sagen wir, zwei junge Leute begegnen sich in ihren Zwanzigern. Alles ist fantastisch, sie haben ähnliche Vorstellungen von der Zukunft, planen ein gemeinsames Leben, heiraten mit ganzem Herzen und ehrlichen Absichten. Nun, vielleicht gibt er die wilden Abende mit den Jungs auf, vielleicht drückt sie im Haushalt ein paar Augen zu. Manchmal streiten sie auch, über dies und das und ganz Verschiedenes – eigentlich. Dabei ist der Auslöser im Grunde immer derselbe: Routine.


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