So sehen Männer die Liebe – Part III: Männer um die vierzig

Männer sind ein bisschen wie Käse: Mit dem Alter werden sie nicht zwingend besser – aber je länger der Reifungsprozess, desto mehr verändert es sie und ihren Geschmack. Wie also ticken Männer in Sachen Liebe mit 20, 30 und 40? Eine Bestandsaufnahme in drei Teilen

Wer sind Männer um die vierzig?

In ihren rund vierzig Lebensjahren haben diese Männer schon so ziemlich alles mitgemacht. Beruflich bewegen Sie sich vermutlich irgendwo in der Nähe ihres Zenits, pflegen als Single einen guten Lebensstil, genießen die Zeit mit ihren Freunden und beschäftigen sich hauptsächlich mit ihrem Job. Auch deshalb zeigen manche Herren dieses Alters erste Erschöpfungserscheinungen – sie fühlen sich mitunter ausgebrannt, haben Fältchen um die Augen, vielleicht auch einen Bauchansatz und strotzen nicht mehr so vor Stärke wie noch ein paar Jahre zuvor. Spätestens jetzt wird ihnen ihre eigene Vergänglichkeit bewusst. Einige suchen deshalb nach einem neuen Sinn im Leben und krempeln es plötzlich komplett um. Möglich, dass sie auf einmal eine neue Sportart erlernen oder ihren Look völlig verändern. Dennoch haben die letzten zwanzig Jahre ihre Spuren hinterlassen und sie zu gestandenen Männern mit Ecken, Kanten und Eigenarten gemacht. Zu Männern, die auch außerhalb ihrer Firma gebraucht werden und die nächsten 50 Jahre trotz allem nicht allein verbringen wollen.

Wo stehen sie in der Liebe?

Ein durchschnittlicher Single-Mann ist nun in Liebesdingen schon ordentlich rumgekommen. Auf seiner Erfahrungsschatzkarte stehen Langzeitbeziehungen und Kurzzeitvergnügen, Hochzeiten neben Scheidungen, Herzschmerz, Kinder und monatlicher Unterhalt. Und das ist der bessere Fall – wer mit vierzig noch nie eine ernsthafte Bindung eingegangen ist, wählt den Weg des ewigen Junggesellen entweder ganz bewusst oder ist ganz einfach nicht in der Lage, sich dem Konzept der Monogamie zu ergeben. So oder so: Männer in diesem Alter wissen in der Regel, wie sie eine Frau zu verführen haben. Zwar rotieren ihre Triebe meist noch wie geschmiert, dennoch sinkt ihr Testosteronspiegel allmählich und anders als mit Mitte zwanzig liegt ihnen daran, jemanden wirklich kennenzulernen, bevor es ans Eingemachte geht. Sie führen Frauen schick zum Essen aus und bestellen Wein, ohne auf die Karte zu sehen. Vielleicht nehmen sie danach etwas gegen Sodbrennen, aber dafür haben sie rückenschonende Tempur-Matratzen und in ihrem sauberen Bad eine frische Zahnbürste parat.

Wonach suchen sie?

Egal, was vorher war: Haben sie keine ausgeprägte Beziehungsphobie oder stecken bis zu den Ohren in der Midlife-Crisis und wollen deshalb noch einmal durch Betten turnen wie damals, suchen Single-Männer um die vierzig eine langfristige, liebevolle Partnerschaft. Vielleicht hat es mit dem Kinderkriegen bisher einfach nicht geklappt und nun möchten sie unbedingt noch Nachwuchs in die Welt setzen, bevor sie allerorts für seinen Opa gehalten werden. Natürlich sind sie gegen körperliche Vorzüge bei Weitem nicht immun, dennoch steht ihnen der Sinn jetzt primär nach einer Liebe mit Substanz  statt nach Sex-Appeal mit nichts dahinter. Sie interessieren sich vor allem für den Charakter einer Frau und gleichen ihre Wesenszüge auf Kompatibilität mit ihren eigenen ab. Was ihnen im Leben fehlt, ist eine Verbündete, die sich genauso hingebungsvoll um ihre Bedürfnisse sorgt, wie sie selbst umsorgt werden möchte. Harmonie und Humor stehen auf ihrer Wunschliste ganz oben. Sie wollen mit jemandem ihre Tage, ihre Nächte, ihr Leben verbringen. Eine Einheit bilden, Familie sein.

 Was heißt das für die Frauen?

Eins haben Männer und Frauen um die vierzig gemein – erst recht, wenn sie schon eine Weile als Single leben: Sie folgen ihrem eigenen Rhythmus, haben Angewohnheiten und Routinen und stellen sich häufig schwerer auf neue Partner ein, als noch vor fünfzehn Jahren. Wenn es also hier und da heißt, in diesem Alter müsse man Kompromisse eingehen, so gilt das nicht so sehr für die eigenen Ansprüche, sondern vielmehr für das kritische Hinterfragen eigener Handlungsmuster und das Öffnen für jemanden, der selbst fest im Sattel seines Lebens sitzt. Hat ein Mann gerade erst eine schwierige Trennung oder Scheidung hinter sich, ist er vermutlich nicht sofort bereit für die nächste zukunftsträchtige Beziehung, selbst wenn er genau danach sucht. Geben Sie ihm den nötigen Abstand und die Zeit, das Vergangene zu verarbeiten, den Duft der Freiheit zu schnuppern und begegnen Sie ihm als ebenbürtige, selbstbewusste Frau mit eigener Geschichte und Interessen. Wenn Sie tatsächlich auf einer Wellenlänge schwimmen, haben Sie ihn im besten Alter erwischt – und einen erwachsenen, verantwortungsvollen und in sich gefestigten Partner für den Rest Ihres Lebens gefunden.


Weitere interessante Beiträge