Liebeskummer trifft Frauen und Männer gleich

Die Welt sieht plötzlich grau aus. Was hilft Menschen, deren Liebe und deren Herz zerbrochen ist. Ein Interview mit der Autorin und Liebeskümmerin Elena-Katharina Sohn

Eric Hegmann: Wie beschreiben Sie Liebeskummer? Was passiert da in einem Menschen?

Elena-Katharina Sohn: Liebeskummer ist die Kehrseite des wohl schönsten Gefühls, das wir Menschen kennen – der Liebe. Aus Schmetterlingen im Bauch werden zentnerschwere Steine, durch die ehemals rosarote Brille sieht die Welt plötzlich grau aus. Viele Betroffene empfinden den Kummer als ein Gefühl von Verzweiflung, Trauer, Wut oder sogar Ohnmacht. Im psychologischen Terminus würde man sagen: Liebeskummer ist eine Anpassungsstörung, also ein Problem, sich an eine veränderte Lebenssituation anzupassen. Die Symptome ähneln denen einer Depression.

Wer kommt zu Ihnen und bittet um Hilfe?

All jene, für die der Liebeskummer belastend ist. Die ihn loswerden wollen und sich dafür professionelle Unterstützung wünschen. Es gibt da weder Altersgrenzen, noch bestimmte Auslöser. Und es kommen sowohl Frauen als auch Männer.

Warum reicht der Freundeskreis hierfür nicht aus?

Wir wollen Freunden und Familie keine Konkurrenz machen, das ist mir ganz wichtig zu sagen: Sie sind und bleiben die wichtigsten Liebeskümmerer! Aber manchmal ist es so, dass jemand nach einigen Wochen dem Freundeskreis nicht mehr die „ewig gleiche Laier“ zumuten möchte. Oder er bzw. sie wünscht sich eine professionelle und unvoreingenommene Meinung. Alle Liebeskümmerer sind psychologisch ausgebildet und wir haben in den letzten fünf Jahren rund 3.000 Liebeskummer-Fälle kennengelernt – über einen entsprechend großen Fundus an erprobten Strategien gegen den Herzschmerz verfügen wir.


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