Diese schmerzhafte Sehnsucht

Vielleicht ist ja diese schmerzhafte Sehnsucht eigentlich die Erkenntnis, dass es in der Leidenschaft eben nie die ganze Erfüllung geben kann. Ein Rest bleibt, der unerreichbar ist, eben weil der Partner als eigenständiges Wesen mehr als nur ein Wunschbild ist. Immer wieder wird er sich als Mensch herausstellen, der doch anders denkt, fühlt und reagiert, wie wir das vielleicht in dieser Situation tun würden. Das ist ja etwas Gutes. Denn ganz ehrlich: Mit uns selbst eine Beziehung eingehen, wäre doch auch nicht jeden Tag Ponyhof. Da bliebe immer Potential nach oben, nach Verbesserung.

Wenn die Sehnsucht auch ein Zeichen von Neugier ist, also der Versuch zu erfahren, was sich tatsächlich im Inneren des Partners befindet, was in ihm vorgeht, welchen Dialog sein Bewusstsein führt, über das, was um ihn herum vorgeht, was er wahrnimmt und was nicht, dann kann die Leidenschaft ein Leben lang halten. Denn wir werden niemals alles erfahren können, es wird immer ein Rest Geheimnis irgendwo warten, der entdeckt werden will. Dazu muss man sein Herz öffnen und riskieren, dass es nicht immer alles bekommt, was es sich wünscht. Damit es noch hoffen und sehnen kann. Obwohl ja eigentlich alles bereits wundervoll ist.


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