Vorm Beziehungsende: Wann ist es Zeit, sich zu trennen?

Ernüchterung ist überhaupt das Stichwort, das das Innere des Partners, der mit der Beziehung bereits (mehr) abgeschlossen hat, meist ziemlich gut beschreibt. Ernüchterung kommt nach verlorenem Kampf oder Anstrengung. Sie trägt die Hoffnung zu Grabe.

Auch im Falle einer Unfähigkeit oder Ungewilltheit beider Partner zu einer gemeinsamen Beziehungsperspektive ist ein Beziehungsende wohl leider vorprogrammiert.

Ebenfalls keine Seltenheit: Streit. Ja mehr noch: unerbittlicher Streit, voller Anfeindungen und Widerlichkeiten. Abwertung, die in jedem Wort steckt und mehr noch in Gestus und Stimme liegt. Wofür steht all das? Für verlorenen Respekt – einseitig oder wechselseitig, das spielt leider kaum noch eine Rolle. Sobald eine Seite den Respekt für die andere verloren hat, erfriert auch der letzte Hauch aufrichtiger herzenstiefer Restliebe, der vielleicht noch vorhanden ist. Und wieder stehen die Zeichen auf Beziehungsende, so sehr sich restoptimistische Stimmen in uns gegen diesen Gedanken auch zur Wehr setzen mögen.

Am (Beziehungs-)Ende entscheidet das Herz. Vielleicht ist es deswegen nicht „vernünftig“, nach einem Punkt Ausschau zu halten, der uns die Gewissheit gibt „das war’s jetzt endgültig, das Beziehungsende und eine Trennung sind unausweichlich“. Der Kopf kann vielleicht Bilanz ziehen, das Herz aber ist kein Buchhalter. Was vom Kopf aber vielleicht doch gelernt werden kann: Nach dem Konsequenzen ziehen konsequent sein und bleiben. Nicht rumeiern, es nicht noch schwerer und trauriger machen. Nur so kann uns die Trauer nach einer Trennung heilen und einer neuen Liebe den Weg weisen.


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