Verzeihen macht glücklich

Sie sind immer noch sauer auf Ihren Ex? Damit gefährden Sie womöglich Ihre aktuelle Partnerschaft. Warum es uns hilft, Ex-Partnern zu vergeben, um danach glückliche Beziehungen führen zu können

Alle Beziehungen enden irgendwann. Manchmal will man selbst gehen, manchmal ist man der Verlassene. Und manchmal beendet ein Schicksalsschlag wie Tod oder schwere Krankheit die Liebesbeziehung. Verlustangst ist Teil jeder Bindung. Was Geborgenheit und Vertrautheit schenkt, das soll nicht vorbeigehen. Natürlich weiß jeder, dass unser Dasein Veränderung und somit Vergänglichkeit unausweichlich macht. Aber die Hoffnung sagt: Es trifft die Anderen. Tut es nur eben leider nicht immer und dann muss aus der Asche der alten Liebe neue Hoffnung aufsteigen, wie ein Phoenix, der zu einer neuen Beziehung und neuem Glück aufbricht.

Zählen wir die vielen kleinen Beziehungen mit, die heute zur Partnersuche gehören und vier bis sechs Wochen dauern, in denen wir einander kennenlernen und feststellen, ob der erste positive Eindruck sich auch bestätigen kann, führen wir vermutlich heute mehr Beziehungen als jede Generation vor uns. Das bedeutet, wir erleben auch mehr Trennungen. Immer wieder müssen wir uns aufrichten, nach vorne blicken und Zuversicht zeigen, dass alles gut wird, obwohl wir an uns, an anderen und der Liebe an sich zweifeln.

Es gehört zum Leben, sich immer wieder aufrichten zu müssen

Das macht die Partnersuche nicht leichter und auch nicht die Beziehungen, die wir führen – falls wir irgendwann wieder erfolgreich neue Kontakte geknüpft haben. Denn erlebte Verletzungen machen Menschen vorsichtig. Und misstrauisch. Wir wollen einmal durchgemachte Enttäuschungen nicht nochmals ertragen müssen. Dazu entwickeln wir Schutzstrategien. Sie sind unser Schild und unsere Mauer, sie sollen unser Herz und unsere Seele schützen, verständlich und nachvollziehbar – jedoch gleichermaßen fatal. Denn alle diese Strategien haben gemeinsam, dass wir uns von unseren Ängsten leiten lassen. Dass unsere Vergangenheit präsent bleibt in der Gegenwart, obwohl diese doch eigentlich längst vorbei ist und keinen Einfluss mehr auf uns und unser Handeln haben müsste.


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