Ein Streit um den Haushalt kann wirklich an den Nerven zehren und bringt nur selten Verbesserung. Das liegt daran, dass hinter dem Konflikt mehr steckt als die Aufteilung von Aufgaben im Haushalt. Unsere Autorin erklärt, wie Sie diesem Teufelskreis entkommen können
„Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann“ tönte es schon in den 70ern und das Problem kommt uns auch heute noch bekannt vor. Während eine Person ständig putzt, findet der andere Part der Beziehung, dass da doch gar nichts dabei sei. Am Ende führt das zu Streit um den Haushalt und dieser kann an die Substanz gehen. Im schlimmsten Fall sind dreckiges Geschirr, herumliegende Socken und Staub auf der Kommode wahre Beziehungskiller.
Ständiger Frust: Muss Streit um den Haushalt wirklich sein?
An der Aufteilung von Aufgaben im Haushalt kommt wohl keiner vorbei und jeder möchte zumindest ein gewisses Maß an Sauberkeit und Ordnung vorfinden. Nur gerecht wäre, sich die Aufgaben zu teilen. Doch noch immer ist Hausarbeit den Klischeerollen der Hausfrau entsprechend ungleich verteilt. Oder es gibt einen anderen Grund, über Haushaltsaufgaben zu streiten.
Das Problem an Haushaltsaufgaben ist, dass sie wie auch das Streitpotential kein Ende nehmen. Entweder der Partner putzt nicht gründlich genug oder gar nicht. Gerade wenn die Vorstellungen über die Ausführung der Arbeiten auseinandergehen, kann das zum Streit um den Haushalt führen. Doch dahinter steckt weit mehr, als der reine Unmut über stehen gelassenes Geschirr oder herumliegende Kleidung.
Streit um Hausarbeit: Was steckt dahinter?
Hinter Streits über den Haushalt steckt selten nur der eine nicht weggeräumte Teller oder die Schlieren in der Dusche. Durch Hausarbeit kommunizieren wir Wichtigkeit in unserer Beziehung und zeigen unserem Partner, dass wir ihn wertschätzen. Es ist elementar zu verstehen, dass die geteilte Hausarbeit auch Aussagekraft über Geschlechtsverhältnisse hat und sogar hilft, sich mit dem Partner zu verbinden.
Wenn sich bei Ihnen Unmut über den Haushalt auftut, sollten Sie nicht sofort in den Konfrontationsmodus schalten. So würde sich ihr Partner nur angegriffen und falsch verstanden fühlen. Wichtig ist, dass sie in sich gehen und nachforschen, was genau das Problem ist. Durchleuchten Sie Ihre Emotionen – fühlen Sie sich durch das Verhalten Ihres Partners belastet, nicht unterstützt oder ausgenutzt? Oder fehlt ihnen einfach die Wertschätzung?
Statt zu streiten sollten Sie Ihrem Partner genau diese Emotionen mitteilen, ohne dabei recht haben zu wollen. Gleichzeitig müssen Sie sich auch in Ihren Partner und seine Gefühle hineinversetzen und versuchen, seinen Standpunkt zu verstehen. Dazu gehört auch, zu akzeptieren, dass Meinungen über den Haushalt eben auseinandergehen können.