Dieses Gefühl eines gebrochenen Herzens. Es tut weh. Natürlich. Aber kein Grund, das auf die neue Beziehung zu projizieren. Warum? Natürlich: es schadet ihr. Wir gehen voreingenommen an die ganze Sache heran und die Beziehung kann nur zum Scheitern verurteilt sein. Es sei denn, wir sind uns bewusst, wieso wir uns so verhalten. Dann kommen die Karten auf den Tisch und wir können damit arbeiten!
Aber welche Taktiken verfolgen wir generell, um Intimität zu verhindern? Einige stürzen sich Hals über Kopf in ihre Arbeit. Pausenlos. Tag und Nacht. Wieder andere sind dem Alkohol nicht abgeneigt. Jeden Abend findet man sie in einer anderen Bar, per „Du“ mit dem Barkeeper. Lügen und Geheimnisse stehen ebenfalls hoch im Kurs.
Wieso aber verhindern wir diese tiefe Verbindung zu unserem Partner. Natürlich gibt es hier diverse Gründe. Wir bilden uns ein, unsere Freiheit, unsere Unabhängigkeit und Eigenständigkeit zu verlieren. Aber wir haben auch durchaus Angst, verletzt zu werden. Angst davor, unseren Partner zu verlieren. Vor allem aber ist da immer die Angst, den Partner mit seinem wahren Ich zu konfrontieren. Das Ich, das uns selbst schon so viele Probleme bereitet hat!
Distanzierte Zuneigung
Immer diese verschlossenen Menschen, die nicht mit ihren Gefühlen umgehen können. Die uns wegstoßen. Die nicht aus sich rauskommen. Warum sind die so? Und wie kommt das? Ist doch nervig. Und frustrierend. Ihr Hauptantrieb ist die Unabhängigkeit des Einzelnen in der Beziehung.
Distanzierte Personen verbieten sich, zu viel von sich preiszugeben. Als Schutzschild vor Ablehnung und Fremdkontrolle in der Beziehung. Als Schutz vor all dem Schlechten, das ihnen emotional wiederfahren könnte. Wer sich nicht öffnet, der macht sich auch nicht angreifbar und fühlt sich somit stärker. Stimmt. Aber dadurch verpassen diese Menschen auch so viel im Leben. So viel Nähe. So viel Zuneigung. All das geht durch dieses Verhalten verloren.
Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Ab und zu sollte diese Maske der Befangenheit abgelegt werden. In den seltensten Fällen will einem der Partner schaden. Also sollten auch distanzierte Menschen ab und zu das Positive in den Worten und Taten des Partners erkennen, statt sie abzuwerten, weil sie das Gute darin nicht erkennen wollen.