Geringschätzung: Der Kuss des Todes für die Liebe

Weitere Indikatoren für den bevorstehenden Liebestod sind übrigens neben der Verachtung eine ausgeprägte „Blockadepolitik“ und Abwehrhaltung (z.B. in Konfliktsituationen) sowie eine Neigung zum beständigen Herumkritisieren. In der erwähnten Studie konnten diese vier Faktoren zusammen in rund neun von zehn Fällen das baldige Ende einer Beziehung vorhersagen.

Der Ausweg aus dem Teufelskreis

Gibt es einen Ausweg aus diesem Teufelskreis? Aber sicher! Das Zauberwort lautet, wie so oft, Achtsamkeit. Heißt: Wer etwas ändern will, muss überhaupt erst einmal wahrnehmen, was da zwischen beiden Partnern eigentlich genau abläuft. Möglichst neutral, ohne dem Hang nachzugeben, wieder gleich zu (be)werten und (abzu)urteilen. Auf das Bewusstsein folgt dann die Einsicht, dass es ein Problem gibt und Handlungsbedarf besteht. Und von der Einsicht ist es nicht mehr weit bis zur konstruktiven Verhaltensänderung, die dann den Teufelskreis auflöst.

Klingt leicht, ist in Wirklichkeit aber alles viel, viel komplexer und komplizierter, möchten Sie jetzt vielleicht einwenden. Stimmt völlig! Aber versuchen Sie es doch einfach mal mit dem ersten Schritt, der Achtsamkeit – egal, ob Sie sich in einer glücklichen oder unglücklichen Partnerschaft befinden. Denn wir neigen oft dazu, gleich mit den „Problemen“ anzufangen, ohne zuvor genau darauf geachtet zu haben, was da zwischen uns und unserem Partner in Wirklichkeit, neutral beobachtet, eigentlich abläuft. Das Problem, wenn man mit dem Problembewusstsein anfängt, ist: Man hat bereits ein festes Bild der Situation und die Verantwortlichkeiten für das Schlamassel zugeordnet. Und genau dieses Vor(ver)urteilen ist ein wichtiger Grund, warum sich „atmosphärische Spannungen“ in einer Beziehung festsetzen und nicht mehr von alleine auflösen.


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