Den Ex verteufeln – keine gute Idee!

Was bleibt von einer Beziehung nach der Trennung? Wie wollen wir mit einem früheren Partner umgehen? Wie wünschen wir uns, dass er über uns und unsere Partnerschaft spricht? beziehungsweise-Autorin Jule Blogt mahnt gegenseitigen Respekt an

Ich habe es schon einmal getan. Wir alle haben es vermutlich schon einmal getan. Den Ex-Partner zu verteufeln, so richtig abzulästern und ihm das ein oder andere Unglück an den Hals zu wünschen. Nach meiner letzten Trennung erwischte ich mich zu häufig dabei, meine negativen Emotionen nach außen zu kehren und das ein oder andere böse Wort über meinen Ex zu verlieren. Zugegeben, schlecht über einen anderen Menschen zu reden, kann befreiend sein. Endlich all das rauslassen, was uns schon immer gestört hat. Gerade im Zuge einer Trennung ist Wut, Enttäuschung und Verzweiflung im Spiel, die wir gerne durch negative Äußerungen loswerden.

Ich verlor nicht nur meinen Ex, sondern auch meine Manieren

Machen wir es uns damit nicht zu einfach? Trennt sich ein Paar, gibt es nie den einen Schuldigen. Beide Partner haben bewusst oder unbewusst dafür gesorgt, dass die Beziehung irgendwann einen Sprung hatte. Der Ex-Partner hätte somit ebenfalls Grund zu Lästereien und übler Nachrede. Wer hat es schon gern, wenn der gescheiterten Beziehung ein Rattenschwanz an bösen Worten folgt?

Als ich in den Strudel der üblen Nachrede und Lästereien geriet, merkte ich schnell, dass ich mir damit ein Eigentor schoss. Ich verprellte nicht nur den Menschen, der mich über Jahre begleitet hatte, sondern auch mein Umfeld. Die Menschen um mich herum mussten sich entscheiden: Stimmen sie im Lästerkanon mit ein, oder schlagen sie sich auf die Seite meines Ex-Partners. Das Ende vom Lied meiner Ex-Verteufelung waren verlorene Freunde und ein ziemlich schlechtes Gefühl im Bauch, einen mir früher so wichtigen Menschen verletzt zu haben.


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