Wie viel Streit vor den Kindern ist ok?

Wenn es um ernsthafte Beziehungsthemen oder Erziehungsfragen geht, verschieben Sie es auf später

Wenn Sie ernsthafte Probleme miteinander haben, die Sie mit Ihrem Partner besprechen müssen, dann sollten Sie einen Moment inne halten, bevor Sie damit zwischen Tür und Angel oder am Frühstückstisch heraus rücken. Wenn es um Ihre Paarbeziehung geht, klären Sie dies zunächst unter vier Augen, bevor Sie Ihre Kinder damit konfrontieren. Diese emotionalen Auseinandersetzungen greifen uns selbst sehr an und wir reagieren vielleicht in einer Weise, wie uns unsere Kinder nicht kennen. Das bringt die Kinderwelt sehr ins Wanken und macht ihnen Angst, sie könnten die wichtigsten Menschen in ihrem Leben verlieren.

Wenn Sie sich in grundsätzlichen Erziehungsfragen uneinig sind, empfiehlt es sich ebenfalls, diese nicht im Beisein der Kinder zu diskutieren. Kinder merken schnell, wenn Eltern nicht an einem Strang ziehen und sind verunsichert, welche Regel die „richtige“ ist, die es zu befolgen gilt. Zudem werden sie spätestens im Grundschulalter wissen, zu wem sie mit welchem Anliegen gehen müssen, um möglichst viel für sich rauszuschlagen. Zwangsläufig wird das zu neuem Familienstreit führen.

Wie oft ist zu oft?

Auch wenn es keine Zahlen gibt, was „oft“ in Bezug auf familiäre Auseinandersetzungen heißt, einig sind sich alle Experten darüber, dass immer wiederkehrende Streitereien, die womöglich mit wütendem Anschreien einhergehen, Kinderseelen Schaden zufügen können. Sie können weder ein konstruktives Konfliktverhalten lernen noch sich in ihrem elterlichen Zuhause sicher und geborgen fühlen, da jeder Zeit ein neuer, den Familienzusammenhalt bedrohender Konflikt lauern kann. Wenn das Kind Verhaltensunsicherheiten oder -auffälligkeiten zeigt, sollte das Alarmstufe Rot für die Eltern sein, sich professionelle Hilfe bei einer Paarberatung zu suchen. Viel besser ist es jedoch, es gar nicht so weit kommen zu lassen und sich immer wieder zu befragen, ob man so miteinander umgehen möchte. Dies ist nicht nur für die psychische Gesundheit der Kinder, sondern auch der eigenen wichtig.


Weitere interessante Beiträge