Birdnesting: Die beste (und teuerste) Lösung für die Kinder nach der Scheidung?

Nachteile des Birdnestings:

  • Das Nestmodell birgt viel Konfliktpotenzial, vor allem wenn es noch Altlasten zwischen den Ex-Partnern gibt, wie es nach einer Scheidung leider nicht unüblich ist. Dass sich die Eltern den gleichen „Lebensraum“ teilen, auch wenn sie nicht gleichzeitig dort wohnen, kann verhindern, dass die Trennung überwunden wird. Auch alte Streitigkeiten können wieder aufleben und neu ausgetragen werden.
  • Es kann passieren, dass Kinder die Endgültigkeit der Trennung nicht verstehen. Oftmals bleibt die Hoffnung bestehen, dass die Eltern wieder zusammenfinden.

Das Nestmodell als Übergangsphase

Birdnesting kann für eine Übergangsphase von drei bis sechs Monaten sinnvoll sein. Es hilft Kindern in dieser Zeit, mit der Scheidung zurechtzukommen. Es kann auch eine geeignete Methode sein, um einen Zeitraum zu überbrücken, zum Beispiel wenn der Nachwuchs noch ein Schuljahr abschließen muss, bis er an eine höhere Schule wechselt. Auf Dauer ist dieses Modell jedoch nur schwer umzusetzen.

Allerdings gibt es auch Familien, die dieses Modell gut leben können. Zum Beispiel, wenn beide Elternteile einen neuen Partner haben und sich mit ihm eine neue Wohnung teilen. Gemeinsam bewohnen sie dann abwechselnd das ehemalige Familienheim, in dem der Nachwuchs weiterhin lebt. Allerdings klappt das wohl eher selten.

Fazit: Eine gute Idee mit reichlich Konfliktpotenzial

Birdnesting oder das Nestmodell ist bisher noch nicht weit verbreitet. Finanziell und organisatorisch kann es eine Herausforderung darstellen. Die Kinder haben zwar die Möglichkeit, weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld zu bleiben, aber es kann auch sein, dass sie die Ernsthaftigkeit der Trennung nicht verstehen. Zudem haben Eltern so nicht die Möglichkeit, sich vollkommen vom Ex-Partner zu lösen. Somit besteht einiges Konfliktpotenzial. Oft eignet sich dieses Modell jedoch als Übergangslösung.


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