Wie es ist, einen Narzissten zu lieben

Eineinhalb Jahre mit einem Narzissten: Unsere anonyme Autorin berichtet von einer der schwersten Zeiten ihres Lebens

Ich lernte dich kennen: gutaussehend, charmant, gleiche Interessen und gleicher Bekanntenkreis. Du warst mir vorher schon einmal in den sozialen Medien aufgefallen und ich dachte mir: Wow, das ist er! Wie der Zufall es manchmal will, haben wir uns tatsächlich kennengelernt, allerdings erst eineinhalb Jahre später. Wir verbrachten gleich nach dem Kennenlernen vier Tage und Nächte miteinander, bis uns ein Businessmeeting, das ich nicht verpassen durfte, kurz trennen musste. Auch danach haben wir uns quasi jede freie Minute gesehen.

Dann bist du weggefahren, wie schon lange geplant. Hast dich nicht mehr gemeldet, mir kein Lebenszeichen mehr gegeben, so dass ich mir schon richtige Sorgen gemacht habe. Doch nach zwei Wochen standst du plötzlich vor meiner Tür, reumütig. Ich wollte nicht, dass du bleibst, aber du hast es damals geschafft, mich zu überreden.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich krank war. Es schlummerte in mir, war mir aber noch nicht bewusst.

Du warst seitdem immer bei mir, nie in deiner eigenen Wohnung, und ich habe alles für dich getan, ich war verliebt. Doch du hast mir auch immer wieder weh getan, mich schlecht behandelt, bist mir fremdgegangen, hast mich belogen, ausgenutzt und betrogen. Und ich habe dir doch immer wieder alles verziehen. Nächtelang heulend, Nächte, in denen ich angefangen habe, mich selbst zu verletzen.

Ich musste schließlich in die Klinik. Du hast mich zwar besucht, hast aber auch dein Bier mit reingeschmuggelt und es auf meinem Zimmer getrunken, obwohl dort ein striktes Alkoholverbot galt. Ich kam nach zwei Monaten wieder raus und war immer noch sehr labil, habe mich auf Grund deines Umgangs mit mir immer wieder selbst verletzt.


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