Ich stehe nun vor einem großen Scherbenhaufen, den ich so nie habe kommen sehen. Den ich in manchen Situationen auch einfach verdrängen wollte, den die Stimme in meinem Bauch nicht wahrhaben wollte. Gerade nach dem, was ich mit meinem Ex durch hatte. Du wusstest davon. Ich wollte, dass du verstehst, wenn ich mal merkwürdig drauf bin, weil ich vielleicht die Situation nicht unterscheiden kann.
Am meisten verletzt mich, dass du mir bis heute nicht die Chance gegeben hast, mich von dir zu verabschieden. Ich weiß, dass ich das bräuchte, um mit dir – und uns – endgültig abschließen zu können. Wahrscheinlich wird der Gedanke an dich mir immer einen kleinen Stich ins Herz verpassen.
Gleichzeitig habe ich unglaubliche Angst, dir jemals wieder zu begegnen, weil ich weiß, dass ich meinen Körper in dem Moment nicht kontrollieren könnte. Und dennoch wäre ich dankbar für eine letzte Umarmung von dir. Ein ehrlich gemeintes „Es tut mir unglaublich leid“ ins Gesicht – nicht nur von dir geschrieben. Aber ich befürchte, dass deine Angst, mir unter die Augen zu treten, viel zu groß ist. Leider. Obwohl es aus meiner Sicht keinen Grund dafür gibt – ich würde dir deinen Kopf nicht abreißen.
Trotz allem bin ich dankbar dafür, ein befristetes Geschenk der Welt an dich gewesen zu sein. Ein Geschenk, das dir zumindest für eine Weile zeigen konnte, wie das Leben auch sein kann. Ein Geschenk, das dir diese unglaubliche Leichtigkeit geben konnte, die einem das Gefühl gibt, zu fliegen. Ein Geschenk, mit dem du lachen und auch schweigen konntest. Ein Geschenk, bei dem du wieder Kraft tanken konntest. Ein Geschenk, das dir zeigte, wie es ist, jemanden an seiner Seite zu haben, der einen bedingungslos und aufrichtig liebt, voll und ganz hinter einem steht.
Aber dieses Geschenk muss nun leider weiterreisen … Bis es eines Tages hoffentlich bei dem richtigen Empfänger ankommt.
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann