Irgendwann ist es doch zu spät, oder?

Jahrelang kommt sie nicht von ihm los, auch dann nicht, als ihre Vernunft längst die Reißleine ziehen will. Gibt es eine Art Liebe zu einem unerreichbaren Menschen, die niemals aufhören wird?

Es ist wie verhext, seit sieben Jahren tauchst du immer wieder in meinem Leben auf, wirbelst alles durcheinander und bist plötzlich weg. Wir haben uns damals in einem Club kennengelernt und von der Sekunde an, in der du plötzlich neben mir standst, deinen Arm um mich gelegt und gefragt hast, was ich trinken möchte, war ich dir irgendwie verfallen.

Ich war damals in einer Beziehung und hatte nie die Absicht, mich in dich zu verlieben. Und doch haben sich die Gefühle ganz langsam eingeschlichen – auch wenn ich es bis heute nicht wahrhaben will. Wir hatten gemeinsame Freunde damals, haben viel zusammen unternommen und es hat sich eine sehr intensive Freundschaft entwickelt.

Wir haben immer schon viel geflirtet, aber ich war mir nie sicher, wie ernst du es meintest. Und ich hatte Angst davor, wie ernst ich selbst es meinte. Ich habe mich ständig gefragt, ob du es wert wärst, alles aufzugeben, die gemeinsame Wohnung zu verlassen und meine Beziehung zu beenden. Aber ich hatte Angst, am Ende alleine dazustehen. Und eigentlich war ich ja glücklich, so wie alles war.

Dann kam dieser eine Abend. Irgendwann standen wir in einem Gang, neben uns eine Couch. Wir haben uns unterhalten und irgendwann hast du mich plötzlich und ohne Vorwarnung über die Lehne geworfen. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, als wir uns in die Augen sahen und du mich danach geküsst hast. Und dann bin ich einfach abgehauen und habe dich stehen lassen.

Die ganze Situation hat mir Angst gemacht, weil ich in dem Moment gemerkt habe, dass ich mir genau das seit Monaten gewünscht hatte. Als wir uns das nächste Mal Monate später gesehen haben, war alles unverändert. Diese Anziehung war immer noch da, ich konnte ihr einfach nicht mehr widerstehen und wir haben uns erneut geküsst. Das hat bei mir alles durcheinander gebracht. Einerseits wollte ich mit dir zusammen sein und erfahren, wohin der Weg mit dir führt, andererseits war ich zu feige, alles dafür aufzugeben.


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