Irgendwann ist es doch zu spät, oder?

Ich ließ einen kurzen Blick durch den Raum schweifen und hatte dich sofort entdeckt. Wir kamen auf euren Tisch zu und ich hatte Angst, vor Aufregung nicht einen Ton rauszukriegen. Ich hatte Angst, du hättest dich so sehr verändert, dass wir nicht mehr miteinander auskommen. Dass du das Bild zerstörst, was ich von dir habe und an das ich mich manchmal so sehr klammere.

Du nahmst mich zur Begrüßung in den Arm und es war alles noch wie früher. Diese Anziehung hatte sich in all den Jahren nicht verändert und mit jedem Blick in deine Augen verlor ich mich erneut. Es fühlte sich alles noch so an wie vor sieben Jahren, und das blieb den ganzen Abend so. Plötzlich war wieder 2010 und ich in einer Beziehung, und trotzdem drehte sich meine ganze Welt plötzlich um dich.

Wir hatten einen schönen Abend, der irgendwie freundschaftlich verlief, auch wenn immer eine gewisse Spannung in der Luft lag. Diesmal ist nichts passiert und ich bin dir dankbar dafür, dass du es nicht versucht hast, denn ich weiß nicht, ob ich wirklich hätte widerstehen können. Trotzdem hat mich diese Begegnung wieder an allem zweifeln lassen, was ich habe und tue.

Es kann doch nicht normal sein, dass man sich von jemandem so angezogen fühlt und dass sich Gefühle in so vielen Jahren nicht verändert zu haben scheinen. Denn wir haben uns doch verändert, oder nicht? Es kann doch gar nicht mehr passen mit uns, denke ich mir – wir haben uns so verändert und kennen uns kaum noch, wie kann man da so dran glauben, dass der andere der perfekte Partner wäre?

Meine Vernunft sagt mir, dass genau das mein Problem ist, dass ich glaube, du wärst perfekt. Ich habe dich über die ganzen Jahre hinweg so idealisiert, und meine Vorstellung von einer Beziehung mit dir hat sich als ein bestimmtes Bild stark in meinem Kopf verankert. Ich meine zu wissen, wie es wäre, ohne dich überhaupt noch zu kennen. Das sagt meine Vernunft.

Und mein Herz? Tja, das sagt, dass du vielleicht doch der Eine bist und ich alle Zeichen wiederholt ignoriert habe, bis es zu spät war. Denn das ist es jetzt doch, oder?

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