In meinem Herzen wirst du bleiben

Über Ostern fuhren wir zu unseren Familien. Zusammen. Ich wurde herzlich aufgenommen und auch meine Familie war schwer angetan von dir. Viele Kilometer ließen wir hinter uns, quer durch Deutschland sind wir gedüst. Anstrengend war es. Schön war es. Überhaupt war alles schön, was ich mit dir unternahm. Doch die Angst blieb. Sie nagte jeden Tag an mir. Die Angst, dass da eben doch “mehr” gelaufen ist in der Beziehungspause. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass ich in meiner Beziehung davor, sehr verletzt worden bin. Belogen und betrogen zu werden ist schrecklich. Es ist furchtbar und das Herz, mein Herz, brauchte sehr lange, um sich davon zu erholen. Vielleicht war das der Auslöser, der Grund, warum ich mich so verhalten habe.

Ich wollte dich nie aufgeben, wollte das, was wir hatten, festhalten. Konnte mich aber nicht mehr ganz fallen lassen. Du hast dich ebenfalls verändert. Anrufe wurden weniger, die Nachrichten kürzer und manchmal hatte ich das Gefühl, du bist ganz woanders mit deinen Gedanken. So suchte ich mit dir das Gespräch, um dir meine Gefühle zu schildern und war voller Hoffnung, wir finden einen gemeinsamen Weg. Fanden wir nicht. Schließlich beendeten wir unsere Beziehung. So komisch es sich jetzt anhören mag: Zu diesem Zeitpunkt war ich froh und erleichtert darüber. Ich konnte wieder ich sein. Die nagenden Fragen: “Was macht er? Ist er wirklich dort, wo er vorgibt zu sein? Ist er wirklich beim Fußball mit Freunden?” Diese Fragen konnte ich nun ruhen lassen, mir ging es im Endeffekt besser.

Eine Beziehung sollte doch bereichernd sein, einen weiterbringen und nicht damit überschattet sein, sein Gegenüber in Frage zu stellen!? So oder so ähnlich redete ich es mir zumindest ein. Aber es kam alles ganz anders. Nach nur zwei Wochen musste ich mir selbst eingestehen, dass du mir sehr fehlst. Dass es mich schmerzte, dich nicht mehr in meinem Leben zu haben. Meinen Stolz legte ich, nachdem ich lange mit mir gerungen hatte, beiseite und wählte deine Nummer. Es folgte ein Gespräch, das mich sehr viel Überwindung, Kraft und Mut gekostet hat. Aber ich hatte nichts zu verlieren. Ich wollte dich zurück. Wollte, dass es wieder ein Wir, ein Uns gibt. So stand ich nun vor dir. Nackt. Entblößt. Die Gefühle offenbart. Es war alles gesagt. Mehr ging nicht. Mehr konnte ich dir nicht sagen.

Dir schien es gut zu gehen. Du warst überrascht über meinen Anruf, meine Worte. Doch deine Worte, “Mir geht es gut und wenn ich ehrlich bin, habe ich mit uns abgeschlossen”, waren schwerwiegender. Die sassen. Sie schmerzten tief und ich konnte es nicht fassen. Mit diesen Worten hatte ich nicht gerechnet. Wie konntest du in nur zwei Wochen mit allem abschließen, was zwischen uns war? Fragen über Fragen, völliges Chaos, Wut, Trauer und eine große Leere machten sich in mir breit. Dennoch, es war ein gutes Gespräch. Keiner machte dem anderen Vorwürfe …


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