Einen Tag später hast du mir geschrieben. Wir könnten uns doch treffen. Ja und wir haben uns getroffen. Aufgeregt und doch noch einen Funken Hoffnung in mir, fuhr ich also zu dir. Es kam was kommen musste, wir verbrachten eine wunderbare, innige und leidenschaftlich Nacht zusammen. Es war magisch, nicht von diesem Planeten. Klingt verdammt kitschig, ja, das weiß ich. Aber so war’s. Mitten in der Nacht und nach einer Verabschiedung, die so seltsam surreal war, fuhr ich nach Hause zurück.
Was war das? Wie geht es weiter? War’s das nun? Die Tage vergingen, ich hörte nichts mehr von dir. Oder sollte ich mich melden? Was ist, wenn du auch auf eine Reaktion meinerseits wartest? Dann warten wir beide, weil keiner sich traut? Lange habe ich überlegt, ob ich dir schreiben soll. Lange. Aber nein, dieses Mal entblätterte ich mich gefühlsmäßig nicht noch ein zweites Mal vor dir. Der nächste, wenn es überhaupt einen nächsten Schritt geben würde, der musste von dir kommen. Doch er kam nicht. Nichts.
Es tut so unfassbar weh, so austauschbar zu sein. So mit Ignoranz und Desinteresse gestraft zu werden. Das alles ist nun einige Monate her. Ein Tag, ein Abend, eine Nacht, die noch lange in mir nachklingen werden. Die Hoffnung, dass da noch irgendwas kommen mag, habe ich mittlerweile aufgegeben. Und es war ein langer, schwieriger Prozess für mich, mir das letztendlich selbst einzugestehen. Es ist so mühsam, so zermürbend, so verdammt schmerzhaft, jeden Tag zu hoffen. Losgelassen habe ich dich dennoch nicht ganz. Ich kann es nicht. Dafür sind die Erinnerungen (noch) zu stark. Es gibt so vieles, was mich jeden Tag an dich erinnert – was das Loslassen so schwer macht.
Wie geht es dir? Wie hast du die Sommerferien verbracht? Hast du eine neue Freundin? Fragen, die im Raum stehen, aber nicht mehr ganz so schmerzen. Was vielleicht mehr schmerzt ist der Gedanke, die Gewissheit, dass ich dich trotz allem, was vorgefallen ist, immer noch liebe. Und weil ich dich liebe, möchte ich, dass es dir gut geht. Vielleicht sogar mit einer neuen Freundin an deiner Seite. Einer Frau, die dir all das geben kann, wonach du gesucht hast, die dich erfüllt und glücklich macht. In meinem Herzen wirst du bleiben!
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann