Ich liebe dich so sehr – und es schmerzt

Sie sind beide verheiratet – aber nicht miteinander. Während unsere anonyme Autorin eine offene Beziehung führt, hat sich ihr Schwarm jedoch für Heimlichkeiten entschieden. Und das ist der Grund, warum beide nicht den nächsten Schritt wagen

Wie viele Briefe habe ich schon geschrieben und sie in den tiefsten Ecken meiner Schränke und Taschen versteckt. Aber es muss raus! Es kann nicht in mir bleiben, da ich Angst habe, daran zu zerbrechen. Aber ich habe nur zwei Möglichkeiten: durchhalten oder aufgeben. Aufgeben ist keine Option, ich habe Verantwortung und ich liebe mein Leben trotz des Schmerzes, der mich langsam auffrisst.

Warum hätten wir uns nicht unter anderen Umständen kennenlernen können? Aber es kam eben anders. Wir haben uns zufällig auf einer Party kennengelernt, gemeinsam mit unseren Partnern. Aber da ist etwas in mir passiert. Schon an diesem ersten Abend und es wurde bei jedem Treffen mehr und leider auch schlimmer.

Unsere Treffen fanden immer mit unseren Partnern gemeinsam statt und auch oft noch mit anderen Freunden. Wir waren also nie alleine, so dass wir auch nie die Möglichkeit hatten, uns näher zu kommen. Aber ich spürte früh, dass sich auch bei dir etwas entwickelte. Vielleicht nur Begierde, vielleicht aber auch mehr.

Wir wurden (oder waren eigentlich von Anfang an) gute Freunde. Wir haben schnell angefangen, uns Nachrichten zu schreiben. Erst nur innerhalb unserer Freundschaft, aber irgendwann wurden die Nachrichten immer mehr Sex-lastig. Klar hatten wir auch andere Themen, aber dieses Verlangen nach dem anderen trat immer mehr in den Vordergrund.

Mein Partner und ich führen schon lange eine offene Beziehung und es wäre daher kein Problem für mich, den nächsten Schritt zu tun, bei euch beiden sieht es allerdings anders aus. Daher bleiben diese Nachrichten unser kleines Geheimnis. Nun geht es schon seit vielen Jahren so, ihr habt mittlerweile geheiratet und Nachwuchs bekommen und daher wurde das für mich alles noch viel schwieriger zu begreifen. Auf der einen Seite mag ich euch beide sehr als Freunde, und ich liebe meinen Mann und meine Familie, aber in manchen Momenten sehne ich mich nach dir und würde fast alles für dich aufgegeben.

Meinem Mann habe ich – trotz sonstiger Offenheit – nichts von meinen Gefühlen für dich erzählt und auch sonst niemandem. Aber es frisst mich auf. Seit einiger Zeit ist unser Kontakt ziemlich eingeschlafen und ich habe versucht, mit dir darüber zu sprechen, dass mir der Kontakt sehr fehlt. Du hast es ähnlich gesehen, aber dich rausgeredet, es wäre aktuell nicht zu ändern aufgrund der Familie und des Jobs, der dich stark fordert.


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