Ich habe noch so viele Fragen – vor allem: Was war ich für dich?

War es daher von vornherein zum Scheitern verurteilt? Viele schüttelten den Kopf, wenn ich über UNS sprach, sie sagten, dass so etwas nicht gut gehen kann, wenn bereits am Anfang so viele Komplikationen auftreten. Doch für mich begann unsere Geschichte bereits beim ersten Kennenlernen, viele Wochen später der erste Kuss … Wie lange ich mich danach gesehnt hatte und wie unglaublich es klingt: Für mich gab es ein WIR. Unsere Geschichte … So gerne würde ich weiter unsere Geschichte schreiben … Ich wollte weder dich noch dein Leben verändern und du genauso wenig meins. Zu spät aber habe ich in dir etwas gesehen, mich hat etwas in dir berührt, dein ICH hinter deiner manchmal aufgesetzten Maske. Ich bin mir sicher, dass ich dieses verletzliche ICH erkannt habe, dein ICH, das sich auch nach etwas sehnt und dem der Kopf im Weg steht – dein ICH, das hervorgetreten ist, nachdem ich dich unwillentlich verletzt habe und dich zu lange habe warten lassen – mein so unsicheres ICH hat dein selbstsicheres ICH zerstört. Du warst lange an mir interessiert und ich habe dich warten lassen. Du warst dennoch an mir interessiert und hast mir das Gefühl gegeben hat, etwas Besonderes zu sein. Bei dir fühlte ich mich vom ersten Augenblicke an, als würde ich dich schon ewig kennen. Es war so wie immer. Es hat einfach gepasst.

Zurückblickend frage ich mich daher, warum ich eigentlich so lange gezögert habe. Und wären unsere Wege auch dann auseinandergegangen, wenn ich mich dir früher hingegeben hätte? Natürlich lernt man sich besser kennen und dann passt es manchmal nicht – das waren deine letzten Worte.  Auf der anderen Seite sagtest du mir, dass du dich glücklich schätzen könntest, jemanden wie mich kennengelernt zu haben und alles richtigmachen wolltest. Wir haben viel zusammen gelacht und ich dachte, ich sei angekommen bei dir. In deinem Arm zu liegen war das, was ich wollte. Es fühlte sich so richtig an. Doch dann passierte so viel, was sich uns in den Weg stellte. So viel, was nicht hätte sein sollen. Und trotzdem weiß ich, dass ich eigentlich nur dich wollte. Der Beginn eines kitschigen Rosamunde-Pilcher-Films – leider ohne Fortsetzung und Happy End. Aber glaube mir, ich habe auf jemanden wie dich gewartet. Und es schmerzt, dass du sagst, dass du nichts empfindest. Ich kann mich gut an den Moment erinnern, in dem ich dir komplett verfallen war. Ich wusste, dass ich dir gehören möchte. Alles für dich sein wollte. Natürlich gehört man niemand anderem als sich selbst. Aber zu wissen, dass derjenige, der einem viel bedeutet, einen so begehrt – war ein einzigartiges Kompliment für mich. Ich hatte das Gefühl angekommen zu sein und vollständig zu sein. Das Stück meines Lebensmosaiks, das noch fehlte und trotz allem sehr gut passte.

Ich weiß, Zeiten lassen sich nicht zurückdrehen und ich weiß mittlerweile auch, dass du das nicht kannst. Aber ich fühle, dass es etwas Richtiges hätte werden können zwischen uns. Zu einer anderen Zeit, wenn manche Dinge nicht passiert wären, wenn wir in manchen Situationen anders gehandelt hätten und uns nicht hinter den Masken und Ängsten verstecken würden, nicht so viel Wert auf die Meinung anderer gegeben hätten und ich mir nicht selbst zu sehr im Weg stehen würde, nicht so viel weitererzählt hätte, mir nicht zu viele Gedanken gemacht hätte. So kam es zu einer Verkettung von Beschuldigungen – ich stand zwischen allen und war bereits am Ende. Viele sagen mir: „Man kann nur lieben, wenn man sich selbst liebt!“ Ob ich mich selbst liebe, weiß ich nicht. Doch ich liebe dich.


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