Ich brauche dich nicht. Jemanden zu lieben heißt für mich nicht, dass ich etwas brauche und das dann durch Liebe von außen bekomme. Für mich heißt jemanden lieben einfach nur, dass ich ihn so behandele, wie ich mich selbst behandle. Dass ich ihn so mag wie ich mich mag. Dass ich bei dir sein kann, wie ich bin, wenn ich allein mit mir bin. Dass ich alles, was ich brauche von mir bekomme und wenn ich es in mir finde, dann geht es mir gut. Dann fühle ich mich sicher, weil ich es alleine geschafft habe und ich sicher sein kann, dass auch wenn ich allein lebe, mir nichts von außen fehlt. Alles was ich brauche, habe ich bei mir. So fühle ich mich am sichersten. Wenn ich jemanden – dich – liebe, dann will ich nicht, dass du etwas anderes machst, als das, was du bisher gemacht hast.
Wenn ich jemanden liebe, dann will ich nichts dafür haben. Nie. Ich will etwas geben oder teilen und weiß, dass, wenn der andere auch so schlau ist wie ich und verstanden hat, dass Liebe Geben heißt, dann werde ich früher oder später von ihm etwas bekommen. Ohne es gebraucht zu haben. Ich kriege es von ihm einfach so, weil er mit sich genauso glücklich ist wie ich mit mir und er einfach etwas geben will. Man ist dann einfach dankbar dafür. Mehr nicht. Das ist für mich das Prinzip der Liebe in einer Beziehung. Wenn ich die großen drei Worte sage, mag ich es nicht, wenn der andere dann auch immer darauf antwortet.
Ich weiß nicht, was du glaubst, was ich für eine Person bin, aber ich habe dich für jemanden gehalten, für den ich mich nicht umkrempeln muss. Der mit mir lebt, aber nicht immer Zeit mit mir verbringen muss. Der Hobbys und Freunde hat. Der gerne mal ein paar Stunden an der Konsole hängt oder sich bis in die Nacht mit Freunden draußen auf Festivals rumtreibt … oder in einer Klause und dann total hacke nach Hause kommt. Der diese Sachen auch alle gerne mit mir zusammen macht, aber auch nicht sauer ist, wenn ich nicht dabei bin. Der auch mal froh ist, wenn ich nicht dabei bin!
Ich würde mich in einer Beziehung mit dir niemals sorgen, keine Zeit für mich selbst zu finden. Ich bin mir wichtig! Wenn ich mit dir zusammen leben würde, würde ich sogar auf ein eigenes Hobby-Zimmer bestehen. Für dich übrigens genauso. Ich halte das einfach für gesund!
Müsste ich eine Beziehung mit dir aus meiner Vorstellung nett beschreiben, würde ich es ein gechilltes Miteinander-Nebeneinander-Her-Leben nennen … und ich benötige keinen einzigen Tag des Zusammenseins mit dir, um mir das zu beweisen. Das weiß ich. Weil ich mich so oft selbst in dir sehe. Und dein ehrliches “der Sex mit dir ist wirklich nicht von schlechten Eltern” brachte mich zwar sehr zum Lachen, was in diesem Moment bestimmt nicht deine Absicht war, aber ich hab es genommen als ein Kompliment an uns beide als Team. Ich war nebenbei bemerkt von dir auch tief beeindruckt.
Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann