Hätte ich doch nur nach links gewischt!

Hätte sie nur auf ihr Bauchgefühl gehört! Unsere anonyme Leserin ahnte, worauf sie sich einließ: Dass dies alles nicht gut ausgehen würde

Alles begann mit einem Wisch nach rechts und viel zu oft habe ich mir schon gewünscht: Hätte ich doch nur nach links gewischt. Diese App, auf der viele Menschen schnellen, unverbindlichen Sex suchen und genauso viele nach „der großen Liebe“. Oder zumindest hoffen, sie zu finden. Und ich war irgendwo dazwischen.

Ich war bereits einige Zeit dort unterwegs und hatte ein Date nach dem anderen, aber nie war jemand dabei, zumindest niemand, mit dem es gepasst hätte, mit dem auch ich mir hätte „mehr“ vorstellen können. Viel zu viele Dinge müssen stimmen. Die Wahrscheinlichkeit jemanden zu treffen, mit dem es dann tatsächlich funktionieren könnte, die sank bei mir gefühlt gen Null und dann kam dein Profil.

Schon deine Bilder haben eine gewisse autoritäre Anziehungskraft auf mich ausgeübt und das war der erste Moment, in dem meine Alarmglocken angegangen sind und wie oft habe ich schon bereut, dass ich sie bewusst ignoriert habe. Mein Bauch sagte mir seit dem ersten Wisch: „Das wird nicht gut enden.“ Und mein Bauchgefühl trügt mich nie … – zumindest nicht, wenn es um Männer geht.

Nach ein paar Nachrichten haben wir Nummern ausgetauscht und das erste Mal telefoniert. Du erzähltest mir, dass du nicht in meiner Stadt wohnst, immer viel unterwegs bist und direkt ganz ehrlich, dass das ein wichtiger Grund ist, wieso du nicht der perfekte „Boyfriend“-Kandidat bist, hast mich aber eingeladen dich zu besuchen.

Das erste Mal habe ich deine Einladung noch abgelehnt, ich kannte dich ja schließlich nicht. Wir hielten aber weiterhin Kontakt und als du nach zwei Wochen nochmal gefragt hast, dachte ich mir: „Wieso eigentlich nicht?“. Ich hatte Semesterferien, nichts zu tun, du bist viel unterwegs und hast nicht die Zeit, die ich habe – also was sollte schon passieren?


Weitere interessante Beiträge