Es gibt keinen Schalter, den ich umlegen kann

Und auch mir ist manchmal zum Heulen. Wenn die Emotionen mich übermannen und schwallartig aus mir raus wollen. Ich glaube, dass der Körper auf Dinge, die ihm nicht gut tun, nicht nur mit Brechreiz reagiert. Auch die giftigen Gefühle müssen raus. Und damit meine ich nicht die Liebe zu einem Menschen, sondern das, was durch den Abschied von selbiger ausgelöst wird: Wertlosigkeit. Unsicherheit. Schmerz. Angst. Verletzung. Unverständnis. Verwirrung.

All diese Emotionen entstehen dadurch, dass man sich abgelehnt fühlt. Als sei man nicht genug. Und das mag ja auch sein – aber eben nur ganz persönlich für diesen Menschen und nicht generell. Einer aus 7,5 Milliarden. Eine verschwindend geringe Prozentzahl. Und trotzdem kann er dir die Welt bedeuten. Witzig, wenn es nicht so traurig wäre.
Wenn wir uns abgelehnt fühlen, wird unser Narzissmus aktiviert. Wir möchten so gern gefallen. Er ist abgerichtet auf genau solche Situationen, wartet nur darauf, von der Leine gelassen zu werden und zuzuschnappen. Versuch, ihn zu zähmen.

Wenn du diesem Menschen in all deiner unfassbaren Fülle an Schönheit, Geschichte, Charakter, Talent und Liebe nicht genug bist, dann ist es einfach nicht DER Mensch für dich. Dann passen die Puzzleteile schlicht nicht. Versuche nicht, dich krampfhaft anzupassen. Wenn du ihm genug bist, wird er auch schwere Wege mit dir gehen und dich nicht am langen Arm verhungern lassen.

Derjenige meint es in den meisten Fällen nicht mal böse. Hast du immer alle Gefühle erwidert, die dir entgegen gebracht wurden? Liebe hält sich nicht per se die Waage. Dafür ist sie viel zu wild und ungezähmt.


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