Ende einer Liebelei

Die Regeln sind klar: Keine Verpflichtung, nur Spaß. Unsere anonyme Autorin hinterfragt eine Vereinbarung, die sich plötzlich nicht mehr gut anfühlt

Das war keine Beziehung. Vielleicht war es eine Interessengemeinschaft, Freundschaft Plus, von mir aus eine Affäre. Vorher Kollegen, irgendwann Freunde. Oft mit diesem unterschwelligen Flirt im Gespräch oder den Nachrichten. Aber lange Zeit habe ich nicht mehr zugelassen. Und du hast mich nie zu etwas gedrängt, auch wenn ich mir sicher bin, dass du dir an dem einen oder anderen Abend mehr erhofft hattest.

Und dann, irgendwann, fühlte es sich für mich richtig an. Wir kamen uns näher. Freunde. Vertrauen, das Gefühl der Geborgenheit, Verbundenheit. Du hast lange keine Beziehung mehr geführt, ich auch nicht. Und bei dir hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass sich jemand für mich interessiert. Obwohl sich unsere Gespräche häufiger um dich drehten. Aber ich war glücklich, dass du dich mir gegenüber ein kleines Stück geöffnet hast. Ich die Nähe zu dir spüren konnte. Wie oft habe ich dir gesagt, wie wohl ich mich bei dir fühle. In deiner Wohnung, in deinem Arm. Es fühlte sich so gut an, neben dir einzuschlafen und aufzuwachen.

Aber du hast mir schnell offen gesagt, dass du keine Beziehung willst. Nicht mit mir. Ich rechne dir deine Ehrlichkeit hoch an. Wir redeten noch lange über unsere Wünsche und Vorstellungen. Und wir sind beide erwachsen und ungebunden, also wollen wir die gemeinsame Zeit einfach genießen. Wir sehen uns nicht so häufig, da ich in einer anderen Stadt wohne. Aber unsere Nachrichten und Telefonate dauern an. Und ich frage mich immer wieder „Ist es Liebe?“ Nein, ist es nicht.  In das Gefühl aber bin ich verliebt. Das Gefühl der Nähe und Geborgenheit. Ich bin glücklich. Und dann ist da der Tag.


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