Eine Weile ging es gut, aber du warst immer noch der Gleiche. Du hast dir stets genommen, was du wolltest – ohne Rücksicht auf Verluste. Hast mir das Herz nicht einmal gebrochen, sondern mehrmals. Ohne dir böse zu sein, aber du hast meine junge Naivität ausgenutzt und mich verletzt. Hast mein Vertrauen mehr als einmal missbraucht und mir Lügen erzählt, um dein Verhalten zu rechtfertigen. Wenn man die Realität nicht wahrhaben will, glaubt man viel, worüber Außenstehende nur den Kopf schütteln. Ich konnte nicht ohne dich, aber auch nie lange mit dir. Vielleicht ging es dir ein bisschen wie mir, du konntest mich nie endgültig loslassen, obwohl du immer wieder gesehen hast, in welches Loch du mich gezogen hast.
Erst ein harter Bruch hat mir die Möglichkeit gegeben, mich endgültig von dir zu lösen. Und auch, wenn viel zwischen uns vorgefallen ist, ich bin dir nicht (mehr) böse. Ich bin dir vielmehr dankbar, dass ich so extrem lieben und auch fallen durfte. Dass ich mit dir Gefühle erlebt habe, die ich nicht missen möchte und die mich sehr geprägt haben. Du hast mich geformt und verdorben, hast mir Leichtigkeit und Leidenschaft gezeigt. Alle späteren Beziehungen konnten nicht annähernd dieses Gefühl in mir hervorrufen – aber auch nicht den Schmerz. Ich glaube, dass du und das Leben mit dir mir heute zu anstrengend wären, da ich mittlerweile weiß, auf welche Werte es ankommt. Aber ich bin mir sicher, langweilig würde es mir mit dir heute immer noch nicht werden.
Wenn ich jetzt einen Wunsch frei hätte, würde ich mir wünschen, einen Tag mit dir zu verbringen. Einen Sommertag. So wie früher. Du fährst und nimmst mich einfach mit.
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann