Smart Loving. Wie wir echte Liebe finden – ein Buchtipp

Du suchst nach einer echten, liebevollen Beziehung? Dann solltest du „Smart Loving“ lesen. Paartherapeutin Dr. Sharon Brehm geht in diesem Buch der Frage nach, wie die Schwierigkeiten der Partnersuche heutzutage aussehen und wie wir sie überwinden können.

Und wie kannst du dich nun vorbereiten?

1. Messe deiner ersten Nachricht nicht zu viel Bedeutung bei – sie ist kein Grund, dich zu verkünsteln. Schreibe keinen Roman, mache daraus keine Doktorarbeit. Setze nicht alles auf eine Person. Sobald ihr beide merkt, dass ihr auf einer Wellenlänge seid, könnt ihr euch auch gemeinsam von der Plattform abmelden. Das ist wahrscheinlich eh eines der romantischsten Rituale des 21. Jahrhunderts.

2. Mache dir bewusst, dass diese Form von Zurückweisung nichts mit dir als Person zu tun hat. Denn wie viel sagen wenige Fotos und Wörter über dich aus? Wenig – außer, welchem Klischee du am ehesten entsprichst. Doch wir sind so viel mehr als ein Klischee. Du bist so viel mehr als ein Klischee!

3. Feiere jeden deiner Erfolge. Jeden! Erfolg beim Dating hast du nicht erst, wenn du einen Ring, drei Kinder und einen gut erzogenen Border Collie dein Eigen nennst. Gerade jetzt, wo du weißt, wie selten eine Antwort eigentlich ist, kannst du dir selbst bei jeder Antwort auf die Schulter klopfen. Du hast offensichtlich etwas richtig gemacht mit deiner Nachricht, deinem Profiltext und deinem Foto. Wenn dich dann noch jemand nach einem Date fragt, ist das großartig. Wenn du dich allein dafür belohnen möchtest, kann ich dir nur sagen: Du hast es dir verdient!

4. Wir selbst machen die Statistik. Solche Zahlen können einschüchternd sein und wer das Glas eher halb leer sieht, hat bei der Info wahrscheinlich kurz überlegt, aufzugeben. Doch zum einen kannst du nur verlieren, wenn du es gar nicht probierst. Und zum anderen – und das ist noch wichtiger als jede Motivationsrede – machen wir selbst die Zahlen. Wenn sie uns erschrecken, dann dürfen wir auch öfters zurückschreiben oder nach einem Date fragen.

Welche Fotos lade ich hoch?

Wir sind inzwischen davon überzeugt, dass Menschen nicht so aussehen, wie sie sich auf Fotos präsentieren. Leider starten wir also eher mit Misstrauen als mit Vertrauen in virtuelle Gespräche. Das ist eigentlich dramatisch, denn Vertrauen ist einer der wichtigsten Bausteine einer Beziehung. Und Vertrauen entsteht, wenn wir kalkulierbar sind: Tun wir das, was wir sagen? Passt unsere Stimme zu unserem Auftreten? Sehen wir in echt so aus wie auf unseren Fotos

Ich kann dich verstehen: In einer Welt, in der der nächste Filter nur einen Klick entfernt ist, ist es verführerisch, sich selbst zu inszenieren. Manche von uns fürchten auch, dass sie nur Likes bekommen, wenn sie sich besser darstellen. Es geht mir nicht darum, dass du absichtlich ein schlechtes Foto von dir hochlädst. Echt und authentisch bedeutet nicht, dass die Bilder nicht schön sein dürfen. Ganz im Gegenteil: Der weltbekannte Fotograf Peter Lindbergh wurde gerade dafür bekannt, dass er die Seele seiner Models in einem Bild einfangen konnte: »Wenn man die Courage hat, man selbst zu sein, dann ist man schön.«

Die Frage lautet also: Hast du die Courage, dich zu zeigen, so, wie du bist? Wenn wir an manipulierte Fotos denken, denken wir an Retusche. Doch es geht vielmehr um Echtheit. Ich erzähle dir ein wenig von mir, um zu zeigen, wie klein der Unterschied sein kann zwischen Mut und Versteckspiel.

Ich zum Beispiel nutzte lange eher Bilder von mir, auf denen ich nicht lache. Ich kann, für den Moment eines Fotos, eine sexy und verführerische Femme fatale mimen. Das Bild schreit: Gib mir roten Lippenstift und dunklen Wein, und dann können wir uns gerne stundenlang über Foucault und Judith Butler unterhalten. Die Sache ist nur die: In meinem echten Leben bin ich ein Honigkuchenpferd. Klar, ich mag Deep Talk und ich trage auch gerne roten Lippenstift und trinke auch mal Rotwein – aber ich bin weit davon entfernt, eine dieser tragischen Figuren französischer Filme zu sein. Ich bin alles andere als mysteriös und unnahbar und kühl.

Während ich das schreibe, denke ich natürlich auch: »Wirklich? Das war mein Problem?« Trotzdem mussten meine Freundinnen lange auf mich einreden, diesen coolen Blick zumindest nicht bei den Fotos für Datingportale aufzusetzen. Fotos, auf denen ich lache, zeigen mehr von mir als Person. Ich spielte keine Rolle mehr oder schlüpfte in ein fremdes Bild. Ich habe mich ein kleines bisschen nackter gefühlt, unzensierter, verletzlicher. Die Angst, abgelehnt zu werden, weil ich jetzt weniger attraktiv sein könnte – sie war da.

Doch die Menschen, die ich daraufhin getroffen habe, waren eben auch mehr an mir als Mensch interessiert als an der coolen, schönen Fassade meiner Person. Ein authentisches Bild von sich zu teilen, kann sich befremdlich anfühlen oder sogar gruselig. Und das ist in Ordnung. Wenn wir uns so zeigen, wie wir sind, und nicht mehr, wie wir gerne wären, machen wir uns verletzlicher. Eine mögliche Ablehnung würde viel mehr schmerzen. Doch wir müssen dieses Risiko eingehen, wenn wir gesehen werden wollen. Nur du setzt den Maßstab für Echtheit, Authentizität und Vertrauen in deinem Leben. Wenn du der Welt dies nicht anbietest, so kann sie nicht auf dein Angebot eingehen.

Du möchtest weiterlesen? Hier findest du weitere Infos zum Buch.

Smart Loving.
Wie wir echte Liebe finden
Dr. Sharon Brehm

Hardcover: ca. 256 Seiten
Kindle: 14,99€ [D]
Paperback: € 18,00 [D] / € 18,50 [A] / CHF 25,90

Verlag: Südwest Verlag
ISBN: 978-3-517-10083-8

Erhältlich bei z.B. Amazon


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