Liebeslexikon: O wie Objektophilie

In unserem Lexikon erklären wir die lustigsten, schönsten und interessantesten Dinge rund um die Themen Liebe, Zweisamkeit und alles, was dazugehört

Jeder Mensch liebt auf seine ganz eigene Weise. Während die meisten jedoch ihr Leben mit Männern oder Frauen verbringen möchten und etwas anderes auch gar nicht infrage kommt, führen manch andere eine ebenso innige Beziehung – nur eben mit Gegenständen. Und das ist alles andere als ein doofer Witz. Etwa 40 Objektophile leben Schätzungen zufolge derzeit in der Welt verstreut und sie alle vereint eins: die gleichermaßen emotionale und sexuelle Liebe zu einem ganz konkreten „Ding“.

Die Objekte der Begierde

Ob ein bestimmtes Flugzeug, die Modeleisenbahn, eine technische Apparatur oder die Heimorgel: Wer objektophil ist, verliebt sich mit ganzem Herzen in den auserwählten Gegenstand, schwärmt, flirtet, schreibt Liebesbriefe, streitet sich auch mal und pflegt eine sexuelle Beziehung. Die individuellen Eigenheiten und Formen, Materialien und Bestandteile lösen eine ähnliche körperliche Erregung aus, wie bei der Mehrheit der Menschen beispielsweise ein knackiger Po oder verführerische Augen. Ist der oder die Angebetete zu groß fürs Bett, sorgt ein originalgetreues Modell für Befriedigung.

Wie echte Menschen – nur anders

Für Objektophile sind die geliebten Gegenstände tatsächlich lebendige Wesen, vollkommen adäquate Lebenspartner mit eigenen Gedanken und Bedürfnissen also. Die Bindung auf der Gefühlsebene beschreiben sie genauso, wie Ottonormal-Liebende sie mit anderen Menschen aufbauen. Vielleicht kommt einem das merkwürdig vor – mit einer Krankheit habe das alles aber nichts zu tun, sagen Ärzte und Wissenschaftler. Objektophile entdecken ihre Neigung meist in der Pubertät, können sich eine andere Form der Partnerschaft nicht vorstellen und führen ansonsten ein Leben wie jeder andere.


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