Vorsicht bei diesen Beziehungs-Typen!

Nummer 3: Der Suchende

Ein Gegenüber so tief wie ein Ozean. Er hat sein Leben gut im Griff, vernünftige Ansichten und scheut sich nicht davor, Pläne für die Zukunft zu entwerfen. Er liebt das Gemeinsame, das Auflösen zweier Geister zu einem neuen, großen Geist. Er liebt zu sehr und verliert sich in der Projektion aller eigenen Ansprüche auf die, die es für ihn richten soll. Man braucht ein großes Maß an Selbstbewusstsein und sollte die eigene Richtung im Leben fest im Blick behalten, denn wenn keiner diese Beziehungskiste navigiert – was er nicht im Stande zu leisten sein wird – dann fliegt man in der nächsten steilen Kurve aus der Bahn.

Nummer 4: Der verkappte Spießer

Die Schlagzeilen des Feuilletons kann er flüssig referieren, er legt sein Smartphone nachts auf den selbstgebauten Nachttisch aus Nietzsches gesammelten Werken und er beherrscht die Kunst der Rhetorik gerade so gut, dass er jeden Laien von seiner Grandiosität überzeugen kann. Angeblich bedeutet ihm das Materielle nichts, er lebt laut eigener Aussage vom Moment und dem Wunder der Liebe. Bei genauerer Beschau stellt sich allerdings heraus, dass die Maske des zur Schau gestellten Schöngeists nur die Verkleidung einer ganz gewöhnlichen Reihenhaus-Mentalität ist, die sich mit einem modernen Schnorrer paart. Also Mädels, die Rechnung im Restaurant zahlen in jedem Falle wir und der Kellner wird wahrscheinlich unschön angepflaumt, weil das Egg Benedict nun wirklich nicht der Vorstellung unseres Vorgarten-Bohemians entspricht.

Nummer 5: Die Maschine

Ein Mann, so gut justiert wie ein Luxus-Chronometer am Handgelenk. Keine Stunde des Leerlaufs, kein Augenblick ohne Plan. Die Vorstellung, sich gemeinsam in und durch den Tag treiben zu lassen, löst Widerwillen bis Panik aus. Effizienz in Job, Freizeit und Liebesleben steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Wichtige Gespräche werden dann geführt, wenn sich ein time slot dafür öffnet und der Wein wird punktgenau zum Dinner dekantiert. Ein Fall für die knallharten Business-Ladies unter uns, die ein Date zwischen Yogamatte und conference call aus Japan terminieren. Jedes Gefühl der spontanen Romantik wird von der Notwendigkeit der Dinge begraben, es sei denn, die Wartezeit auf einen Flug für 48 Stunden Venedig lässt sich mit einem Quickie auf der Flughafentoilette überbrücken.


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