Einblicke in eine heimliche Affäre

Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Aber muss es ausgerechnet ein vergebener Mann sein? Da ist Herzschmerz doch vorprogrammiert, oder?

Nachdem Carl sich Franzi offenbart hat, will sie ihn erst nicht mehr. Zu enttäuscht ist sie darüber, dass ihr Traumprinz eine andere Prinzessin hat, die in irgendeinem Schloss sitzt. Aber dann im gemeinsamen Taxi zu ihren jeweiligen Wohnungen – es hatte ja so geregnet und sie wohnten im gleichen Viertel – zog er sie an sich und küsste sie. „Ich will dich so sehr, bitte lass mich nicht gehen“, hauchte er und sie fuhr mit zu ihm nach Hause. Die Nacht war magisch. Genau wie die erste Nacht. Und all die Nächte, all die Wochen danach. Noch nie hatte sie sich so begehrt, so sexy und so geliebt gefühlt.

Sie konnten die Finger nicht von einander lassen

Sie trieben es in schicken Restauranttoiletten, in Umkleidekabinen und Häuserecken, obwohl sie doch nur Essen gehen, bummeln oder auf einen Drink in ihre Bar gehen wollten. Sie konnten die Finger nicht von einander lassen. Schwebten auf Wolke Sieben. Keine Gedanken an Gewitter, an einen Absturz, an den großen Knall. Es war alles egal. Sie sprachen nicht über seine namenlose Freundin und auf die warnenden Worte ihrer Freunde legte sie keinen Wert. Es gab nur die beiden. Und diese frische Verliebtheit. Natürlich würde er sich bei nächster Gelegenheit trennen.

Irgendwann fuhr Carl zu seiner Freundin. Das erste Mal nach sechs Wochen. Sagte zu Franzi, dass er mit ihr reden und es beenden will. Als Carl weg ist, leidet Franzi. Kann die Ungewissheit kaum aushalten. Aber sie darf ihm nicht schreiben, ihn nicht anrufen. Darum hatte er sie gebeten. Ihre Gedanken sind ständig bei ihm und der Frage, wie er es ihr wohl sagen wird. Und wie sie es auffasst. Obwohl ihre Freundinnen sie einladen mit zu einer Bareröffnung zu kommen, bleibt sie das ganze Wochenende zu Hause und verkriecht sich mit Schokolade und Chips vor dem Fernseher. Zu sehr ist sie mit allem, was sie hat, bei ihm.

Als er wiederkommt, erzählt er ihr, er hätte es nicht übers Herz gebracht sie zu verlassen. Ihre Mutter läge gerade im Krankenhaus und seine Freundin sei so belastet. Das könne er ihr nicht antun. Als Franzi an diesem Abend erfährt, dass die andere Frau Carla heißt, wird ihr schlecht. Weil die Person, die sie vorher nur als eine noch zu überstehende winzige und formelle Komponente in ihrem und Carls Leben sah, plötzlich real ist. Carl und Carla – sie sieht förmlich das fein getöpferte Namensschild der beiden über deren Klingelschild neben der Wohnungstür. Sie sieht deren gemeinsames Leben vor sich. Die letzten sieben Jahre. Die Familienfeste, die Geburtstage, die Urlaube in der Sonne und im Schnee. Die Jahrestage, die Krisen, die Versöhnung, die ganze Zukunftsmusik.


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