„Hilfe, ich bin zu anhänglich!“ – 7 Tipps bei allzu starker Anhänglichkeit

Die Folge ist, dass sehr, sehr anhängliche Menschen leicht in eine tiefe Krise stürzen, wenn eine Beziehung zerbricht. Sogar Streitigkeiten über Alltagsdinge werden von ihnen manchmal als eine sich anbahnende Katastrophe interpretiert.

Hilfe für Menschen mit einer stark anhänglichen Persönlichkeit, unter der sie selbst leiden

Anhänglichkeit per se, das sollte deutlich geworden sein, ist weder positiv noch negativ. Es handelt sich einfach nur um einen Persönlichkeitsstil, so wie andere Menschen z.B. sehr selbstbewusst sein mögen, besonders gewissenhaft, emotional oder wachsam. (Ab-)Hilfe dürfte nur dann notwendig sein, wenn die Anhänglichkeit derart stark ausgeprägt ist, dass sie Beziehungen massiv und chronisch belastet und die Betroffenen selber unter ihr leiden, wie es bei Mia der Fall ist.

Da sich unsere Persönlichkeit nicht über Nacht ändern lässt (das wäre auch wirklich gruselig), sollten diesbezüglich keine Wunder erwartet werden. Es gibt allerdings einige Übungen, die allzu anhänglichen Menschen im Sinne einer Hilfe zur Selbsthilfe dabei helfen können, ein wenig entspannter zu sein und eine übertrieben starke emotionale Abhängigkeit vom Partner abzumildern – mit positiven Effekten für beide Seiten und die Partnerschaft. Denn zu starkes „Kletten“ vermag eine Beziehung wie eine Anakonda regelrecht zu erdrücken. Und dann träte das ein, was von anhänglichen Personen am meisten gefürchtet wird: das Beziehungs-Aus.

7 Tipps für stark anhängliche Menschen

Tipp 1: Lernen Sie Ihre ureigenen Bedürfnisse kennen.

Als stark anhänglicher Mensch haben Sie wahrscheinlich den äußerst fragwürdigen Glaubenssatz „Die Bedürfnisse geliebter Menschen sind wichtiger als meine eigenen“ verinnerlicht. Begeben Sie sich zunächst auf die Suche nach Ihren ureigenen Bedürfnissen, Wünschen, Zielen, Begierden usw. Dabei können Ihnen folgende Fragen helfen: Was brauchen Sie? Wofür brennen Sie, das nichts mit Ihrer Beziehung oder Ihrem Partner zu tun hat? Welche (noch unerfüllten) Träume haben Sie? Was vermissen Sie in Ihrer Beziehung, ohne dass Sie es aussprechen?

Tipp 2: Lernen Sie, Schritt für Schritt, diese Bedürfnisse gegenüber Ihrem Partner zu äußern (hierzu kann auch Kritik gehören).

Zugegeben, dies ist kein leichter, aber ein notwendiger Schritt. Wichtig ist nämlich, dass Sie Ihre Bedürfnisse/Wünsche nicht dauerhaft zurückhalten, sondern lernen, diese auch zu formulieren. Das bedeutet nicht, dass Sie „aus Prinzip“ ständig mit Ihrem Partner auf Konfrontationskurs gehen sollen. Es meint vielmehr, dass Sie die Lernerfahrung machen: „Oh, wenn ich meine – berechtigten – Bedürfnisse äußere, passiert ja gar nichts Schlimmes und die Welt (und meine Beziehung) geht nicht unter!“ Das mildert auch eine allzu starke emotionale Abhängigkeit vom Partner etwas ab.

Tipp 3: Lernen Sie, erneut Schritt für Schritt, diese Bedürfnisse auch wirklich einzufordern bzw. zu erfüllen.

Natürlich kann es vorkommen, dass Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche mit denen Ihres Partners kollidieren und es zu Differenzen kommt. Das gehört zu jeder Beziehung dazu und ist nicht schlimm. Meist lässt sich ein Kompromiss finden, mit dem beide gut leben können; in einigen Fällen kann man sich vielleicht mal nicht „durchsetzen“. In jedem Fall ist man aber für sich selber eingestanden und hat sich und seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche mitgeteilt und somit auch in die Beziehung eingebracht. Auf diese Weise lernt Ihr Partner Sie zugleich besser kennen und gewinnt Ihre Persönlichkeit noch mehr an Kontur. Ein echtes Plus für beide Seiten.

Tipp 4: Beobachten Sie einen Tag lang, wann Sie jemandem zustimmen oder „ja“ sagen, obwohl sie innerlich etwas ganz anderes meinen/wünschen.

Diese Übung ist besonders als Ergänzung zu Tipp 1 hilfreich.


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