Wie viel Schnüffeln ist okay?

Für manchen ist das Smartphone des Partners eine Tabuzone, andere lesen einander freimütig aus dem Tagebuch vor. Wie viel Geheimniskrämerei ist okay? Und darf man der Neugier auch mal nachgeben und hinterherschnüffeln?

Anfangs fiel es ihr gar nicht auf. Dann dachte sie, was für einen wunderbar aufmerksamen Mann sie an ihrer Seite habe und wie schön es sei, dass er sie in- und auswendig kenne. Doch irgendwann wunderte sie sich schon sehr, woher ihr Liebster auf einmal von Dingen wusste, die sie ihm noch gar nicht erzählt hatte. Ein langes blondes Haar, mit welchem sie ihr Tagebuch umwickelte, brachte schließlich Gewissheit: Er nutzte jede freie Minute, die sie nicht im Raum war, in ihren intimsten Gedanken zu lesen. Als sie ihn darauf ansprach, stritt er alles ab. Das war der Anfang vom Ende dieser Partnerschaft.

Führe mich nicht in Versuchung …

Es ist aber auch verführerisch: Das Smartphone blinkt, eine WhatsApp von einer “Elena” geht ein, direkt danach folgen eine Facebook Nachricht von einer “Anne” und eine E-Mail von “Luisa Meisen”. Und Ihr Partner steht gerade unter der Dusche. Nur mal kurz gucken … So schwer kann es doch gar nicht sein, den Code zu knacken. Vielleicht verbirgt er ja etwas?

Besser nicht.

Wenn es Ihnen richtig, richtig schwerfällt, die Füße beziehungsweise Finger stillzuhalten – auch und gerade bei ausgeprägter Eifersucht -, empfehlen wir eine simple, aber effektive Strategie: Drehen Sie den Spieß in Gedanken um. Ihnen schreibt “Eddie”, ihr Volleyball-Trainer, dass das Training heute ausfällt, “Andreas” möchte via Facebook wissen, ob Sie zufällig eine Idee fürs Geburtstagsgeschenk seiner Freundin hätten und “Luis Meisen” lässt fragen, ob Sie Speaker auf der nächsten Marketing-Konferenz sein möchten. Sie kommen also entspannt aus der warmen Dusche und ertappen Ihren Freund auf frischer Tat. Eine äußerst unangenehme Situation, aus der auch ein handfester Krach entstehen kann. Und weshalb? Wegen solch banalem Zeug?


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