Wie man negative Glaubenssätze verändert und was einem viele Selbsthilfe-Gurus verschweigen

Negative Glaubenssätze können uns runterziehen und sind langfristig schädlich für unsere Gesundheit und Beziehung. Wie man sie verändert und was dabei oft verschwiegen wird.

Die (leicht) bittere Wahrheit über Veränderungen 

Die Wahrheit ist allerdings: Nachhaltige, wirkliche Veränderung braucht 

  1. viel Zeit 
  2. viel Übung (und Routine) 

Das gilt insbesondere für unsere negativen Glaubenssätze. 

„Hauruck“ funktioniert nicht. Nie. Leider versprechen uns das aber viele Gurus. Was ja auch verständlich ist. Wer wirbt schon gerne mit dem Slogan: „Ich kann Ihnen helfen, aber bitte bringen Sie viel Zeit und Ausdauer mit, es wird ein steiniger Weg mit einigen Rückschlägen“? 

Warum braucht es viel Zeit, um negative Glaubenssätze zu verändern? 

Grund hierfür ist unter anderem, dass Glaubenssätze unsere fundamentalen Glaubensinhalte bezüglich uns selbst, anderen Menschen und der Welt ausdrücken. Wären sie biegsam wie eine junge Birke im Wind, hätten wir kein „Selbst“, keine „Identität“, keinen „Halt“. Wir würden mal das, mal jenes glauben. Es ist völlig normal und an sich sinnvoll, dass sich unsere grundlegenden Überzeugungen über uns selbst nur langsam wandeln. Leider gilt das auch für negative Überzeugungen, die wir uns oft im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten angeeignet haben. 

Warum braucht es viel Übung? 

Ein Trugschluss – sogar vieler Profis – ist, dass man allein durch positive Gedanken positivere Glaubenssätze entwickeln kann. Das stimmt aber nicht. Vielleicht haben Sie ja schon einmal Post-its mit „positiven Selbstaffirmationen“ an den Spiegelschrank im Bad geklebt („Ich bin gut und wertvoll!“) und gehofft, das regelmäßige Lesen würde Ihre Glaubenssätze verändern. So einfach ist das aber nicht. Es kommt darauf an, dass wir das, was wir glauben (wollen) auch erleben. Und dazu gehört immer auch: es spüren und fühlen. „Es“ muss gewissermaßen in unserem Herzen ankommen. Damit unser Gehirn neue Verschaltungen bilden kann, die sich dann auf unser ganzes Leben auswirken. Dafür braucht es Wiederholung. Übung. Gerne auch Routinen und neue Gewohnheiten. Das ist insbesondere am Anfang anstrengend, so wie man viel Kraft aufwenden muss, wenn man aufs Rad steigt und losfahren möchte. Aber wenn man erstmal in Fahrt ist, ist es leichter. 

Der größte Fehler ist darauf zu warten, dass sich die Umstände von allein so weit geändert haben werden, dass mir die Veränderung maximal leichtfällt. Wer so denkt, wird niemals Fahrrad fahren. 


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