Wenn der Partner überkocht, man selbst aber lieber leise brodelt

Es ist unsere Entscheidung, ob wir an die Decke gehen oder gelassen bleiben

Mit anderen Worten müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass wir uns unbewusst gar nicht über die andere Person aufregen, sondern darüber, dass wir uns überhaupt von ihr aus der Ruhe bringen lassen können, weil sie eine Schwachstelle gefunden hat.  Akzeptieren wir also für unseren Ärger verantwortlich zu sein, befreien wir uns aus der Opferrolle und können lernen uns weniger aufzuregen. Außerdem müssen wir uns damit zufriedengeben, dass wir unsere Mitmenschen nicht ändern und bestimmte Geschehnisse nicht beeinflussen können.

Zurück zur anfänglichen Frage

Die Interpretation, welche Punkte nun zu den Konfliktunterschieden in meiner Beziehung führen überlasse ich nun jedem selbst. Aber muss man jetzt zu allem Ja und Amen sagen? Und muss man alles gut finden und hinnehmen, was andere tun und sagen? Nein, natürlich nicht! Nur der Frust und die Wut ändern meistens gar nichts und sorgen nur dafür, dass das Gegenüber auch unangemessen reagiert. Viel wirksamer ist, in ruhigem Ton seine Missbilligung zu äußern. Sich nicht zu ärgern, bedeutet nicht, dass man allem zustimmt.  Unser Praxistipp und die Antwort auf die Frage, wie viel man in einer Beziehung runterschlucken sollte und wann es mal Zeit ist alles raus zu lassen, ist genau so simpel wie kompliziert.

Wir versuchen uns aufeinander zuzubewegen. Ich äußere mich öfter zu Themen, über die ich früher geschwiegen hätte und meine Freundin schluckt ab und an etwas herunter. Dabei immer sachlich zu bleiben, klappt bei Weitem nicht immer, aber manchmal tut es uns auch beiden gut, wenn mal wirklich ALLES raus ist und wir uns dann noch ein Stückchen näher sind.


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