Wenn der Partner überkocht, man selbst aber lieber leise brodelt

Die häufigsten Auslöser für Ärger und Wut

Wenn wir reflektieren, warum bzw. worüber wir uns das letzte Mal geärgert haben, stellt man meistens fest, dass es Situationen waren, in denen wir uns nicht ernst genommen, persönlich angegriffen oder respektlos behandelt fühlten. Vielleicht sogar verletzt, weil man sich durch das Verhalten oder die Worte des anderen als dumm oder unfähig dargestellt glaubt. Ganz offensichtlich wurde man kalt erwischt, oder es wurde sogar ein wunder Punkt getroffen. Aber warum reagieren wir darauf oft so empfindlich, dass es zum Streit kommt?

Fehlende Selbstachtung

Der Schlüssel zu allem ist unser Selbstwertgefühl. Jeder möchte ein wertvoller Teil der Gesellschaft sein, geliebt, toleriert und anerkannt werden. Je geringer unser Selbstwert ist, desto größer ist unser Wunsch Teil des großen Ganzen zu sein und umso leichter fühlen wir uns übergangen, angegriffen oder in unserer Position bedroht. Und so neigen wir dazu, anderen schneller zu unterstellen, dass sie uns mit Absicht benachteiligen und respektlos behandeln.

Wunsch oder Forderung?

Ein weiterer häufiger Grund, warum wir uns ärgern sind, unsere strikten Forderungen an unsere Umwelt, unsere Mitmenschen und das Leben generell. Jeder von uns denkt mal Sätze wie „Ach, könnte es heute an meinem freien Tag nicht mal schönes Wetter geben?“ oder „Der Kollege soll sich mal nicht so unfair verhalten, dann hätte ich weniger Arbeit!“. Wichtig ist hierbei aber tatsächlich der feine Unterschied zwischen einem Wunsch und einer Forderung. Wenn wir uns nämlich nur wünschen, dass das Leben gerechter wäre und alles nach unseren Vorstellungen laufen würde, dann sind wir einfach nur enttäuscht, wenn das Gewünschte nicht eintrifft. Werden wir aber wütend oder ärgern uns sogar richtig, ist das ein Zeichen für eine Forderung, auf deren Erfüllung wir innerlich bestehen.

Wenn wir also gelassener mit alltäglichen Konfliktsituationen umgehen möchten, ist es wichtig, dass wir unsere Forderungen (er-)kennen und lernen sie durch Wünsche zu ersetzten.


Weitere interessante Beiträge